Eine Familienfeier diente uns als Vorwand, wieder einmal nach Frankreich zu fahren. So weit man halt kommt, ohne Graz zu verlassen: Bis zur Ecke Paulustorgasse/Karmeliterplatz. Und ja, man setzt in der Brasserie Santner schon mehr auf Wein, aber das mit der Brauerei wird ja auch in Frankreich selbst nicht mehr so eng gesehen.
Viel hat sich seit unserem ersten Besuch nicht verändert, außer der Speisekarte, und ich finde, das ist gut so. Noch immer wird als Gedeck Salzbutter aus der Normandie zum warmen Sauerteigbrot der Hofbäckerei Edegger serviert, noch immer gibt es drei, vier oder fünf Gänge nach Wahl um ca. 40, 50 oder 60 Euro (zum Grundmenüpreis von 29,90÷39,50÷49,00 Euro kommen je nach Auswahl bei ein oder zwei Gerichten suppléments hinzu).
Begonnen hat alles ganz unschuldig. Daß Katharina Seiser die Zitrusexpertin unter den österreichischen Foodbloggerinnen und ‑bloggerin ist, haben wir ja schließlich schon vor ihrem Auftritt bei Andi & Alex gewußt. Als Katharina dann rechtzeitig vor dem Ende der Zitrussaison ihr reich bebildertes Rezept für Pomeranzenmarmelade nach Dan Lepard auf esskultur.at online gestellt hat, mußte ich zumindest pro forma nachfragen, ob man auch als Normalsterblicher irgendwie an das „Schönbrunner Gold“ kommen könnte. (An der Theorie, daß die Briten die ganze Ernte aus Spanien aufkaufen, dürfte ja tatsächlich etwas dran sein.
Anfang November war es wieder einmal Zeit für ein Festmahl. Der Jagdsaison entsprechend hatten die Weinhauerin und ich uns auf das Motto „Wilder Abend“ geeinigt. Bei der Menüplanung blieben wir ganz traditionell (um nicht zu sagen: kulinarisch reaktionär). Der erste Gang sollte aus einer Pastete oder Terrine bestehen, danach ein Hirschragout mit Spätzle. Als pièce de résistance dann Rehfilet, rosa gebraten, mit dem ganzen altmodischen Brimborium: Rotweinbirnen, Preiselbeeren, Kroketten, Blaukraut. Und damit auch wirklich niemand ohne zumindest einen Damenspitz nachhause kommt, als Nachspeise besoffene Kapuziner.
Eigentlich hatte ich mir fix vorgenommen, diesmal gleich Notizen zu machen, aber dieses Vorhaben ereilte dasselbe Schicksal wie die meisten Neujahrsvorsätze.
DocSnyder wünscht sich sehnlichst das Nachspeisenrezept unseres Silvesterfestmahls. Natürlich erfüllen wir unseren Leserinnen und Lesern alle Wünsche, sogar außerhalb der Speisenreihenfolge ;-) Aufgrund meiner Vergeßlichkeit (statt am Vorabend wanderten die Espressobohnen erst am Vormittag des 31. Dezember in den Obers, wodurch die Mazeration erst nach den Austern und Hummer-Crostini abgeschlossen war) gibt es keine Bilder der Zubereitung.
Störender ist vermutlich der Umstand, daß eine wichtige Komponente, nämlich die Weinbrandweichseln, quasi als Convenience-Produkt verwendet werden.
Nach dem reduzierten Feiertagsprogramm gibt’s als ersten Eintrag des Jahres noch einen adventlichen Abstecher nach Graz – die versprochenen Fasanen benötigen doch noch ein bisserl mehr Ausarbeitung. (Und ja, das liegt hauptsächlich daran, daß ich ausgerechnet meine Notizen zur Pastete nicht mehr finden kann.) Mit „steirischen Tapas“ lockt das dem Hotel Weitzer angegliederte Restaurant „Der Steirer“ in die Belgiergasse. Nebenbei wird hier auch noch mit (steirischem, eh klar) Wein gehandelt, aber wir wollten uns kulinarisch auf das vorweihnachtliche Getümmel vorbereiten.
Unser reservierter Tisch liegt im Hinterzimmer, das über ein sehenswertes Gewölbe verfügt.
Eigentlicht sollte vor dem kommenden Fest ja schon das Rezept für die Fasanenpastete vom Wilden Abend online stehen. Die Technik hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Vor einigen Tagen ist ja WordPress 3.5 erschienen und natürlich habe ich gleich auf diese Version aktualisiert. (Bis jetzt hat es bei WordPress-Updates noch nie größere Probleme gegeben.) Diesmal blöderweise schon. Nicht beim eigentlichen Update, aber der Mechanismus zum Hochladen von Bildern wurde stark modernisiert. Leider haben längst nicht alle Plugin-Autorinnen und ‑Autoren rechtzeitig vorgesorgt. Eines dieser Plugins, die mit dem neuen WordPress nicht mehr so richtig wollen, ist das in diesem Blog sehr extensiv verwendet Media Credit.