Schlagwortarchiv: Zitrus

Blast from the Past: Pomeranzenessenz

Zu viele Pome­ran­zen übrig und die Mar­me­lade sta­pelt sich schon? Dann wird es Zeit für einen klei­nen Aus­flug in die Früh­ge­schichte der deutsch­spra­chi­gen Cock­tail-Lite­ra­tur. In „Die moder­nen Getränke“ beschreibt Franz Josef Beu­tel all die hip­pen Drinks und Milch­misch­ge­tränke der jeu­nesse dorée – des Jah­res 1911, wohlgemerkt.

Das war noch die Zeit, als der bar­ten­der von Welt seine liqueurs selbst zu mischen pflegte. Und dazu benö­tigte er (die erste Frau­en­be­we­gung kam erst lang­sam auf Tou­ren) aller­lei Essen­zen und Tink­tu­ren als Basis­pro­dukte. Auch die waren selbst­ver­ständ­lich selbst anzu­set­zen.

Pomeranzenessenz in Fläschchen abgefüllt
Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc

Foodcamp 2013 – Eindrücke und Notizen

Nach dem gro­ßen Erfolg des ersten Food­camps im letz­ten Jahr luden Dani Terbu und Nina Mohimi die ver­sam­melte Blog­ge­rin­nen- und Blog­ger­schar dies­mal ins Palais Sans Souci. Dies­mal war alles noch grö­ßer (von der Liste der Teil­neh­men­den bis hin zu den goo­die bags, die dies­mal einen Stab­mi­xer von AEG ent­hiel­ten!). Nach­dem die Gärtnerin war dies­mal auch mit war und ihre Erfah­run­gen als „New­bie“ bereits geschil­dert hat, beschränke ich mich hier auf die zahl­rei­chen Pho­tos und kurze Stich­worte, die ich mir von den ein­zel­nen Ses­si­ons gemacht habe.

Zu mei­ner eige­nen Ses­sion („Fondko­chen im Druck­koch­topf“, mein Leib- und Magen­thema sous-vide war dies­mal ja schon vom Haupt­spon­sor besetzt) mögen andere mehr schrei­ben.

Kalbsfond nach dem Kochen
Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc

Vollendetes Abendessen, 3. Tag: Hier kocht die Chefin

Gestern war ja schon das Finale unse­rer Abend­essen­se­rie bei Jür­gen, aber bevor ich dazu komme, ist noch der Bericht von Clau­dias Essen vor zwei Wochen aus­stän­dig. Trotz eines klei­nen Umwegs auf­grund man­geln­der Orts­kennt­nis traf ich als erster ein und konnte la capo­cu­oca so noch ein biß­chen beim Kochen zuschauen.

Eigent­lich wollte sie mich aber eh lie­ber aus der Küche scheu­chen und was wäre bes­ser dazu geeig­net, als ein amaro aus der Bar? Für den eigent­lich geplan­ten (spä­ter dann aber doch noch ser­vier­ten) Hugo war es ja lei­der ein biß­chen zu kalt. Im Wohn­zim­mer erwar­te­ten mich ein edel gedeck­ter Tisch, eine éta­gère mit zwei­er­lei Brand­teig­krap­ferl und – ein Ver­klei­dungs­set.

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Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc

Vollendetes Abendessen, 2. Tag – und Grapefruit-Sorbet

Obwohl mein „gehei­mer“ Zwi­schen­gang eigent­lich ganz ein­fach ist, bin ich mit dem Auf­schrei­ben nicht mehr vor Chef­ba­bes gro­ßem Abend fer­tig gewor­den. Daher zuerst ein paar Impres­sio­nen davon:

Der Apé­ri­tif aus Asti, Rosen­was­ser und Hei­del­bee­ren (und einer Phy­sa­lis) eröff­nete das Menü. Mir per­sön­lich war zwar das Rosen­was­ser eine Spur zu domi­nant, aber ich bin da auch sehr emp­find­lich. Ins­ge­samt durch­aus stim­mig. Danach gleich das erste high­light: Spar­gel-Mango-Salat mit kurz gebra­te­nem Lachs­fi­let als Gruß aus der Küche. (Aber wie war das mit der Beschrän­kung auf drei Gänge? ;-))

Der dazu ser­vierte Welsch­ries­ling von Lenz Moser war nicht so mein Fall.

Grapefruit-Sorbet
Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc

Unter Marmeladingern: Wie die Pomeranzen aufs Brot kommen

Begon­nen hat alles ganz unschul­dig. Daß Katha­rina Sei­ser die Zitrus­exper­tin unter den öster­rei­chi­schen Food­blog­ger­in­nen und ‑blog­ge­rin ist, haben wir ja schließ­lich schon vor ihrem Auf­tritt bei Andi & Alex gewußt. Als Katha­rina dann recht­zei­tig vor dem Ende der Zitrus­sai­son ihr reich bebil­der­tes Rezept für Pome­ran­zen­mar­me­lade nach Dan Lepard auf esskultur.at online gestellt hat, mußte ich zumin­dest pro forma nach­fra­gen, ob man auch als Nor­mal­sterb­li­cher irgend­wie an das „Schön­brun­ner Gold“ kom­men könnte. (An der Theo­rie, daß die Bri­ten die ganze Ernte aus Spa­nien auf­kau­fen, dürfte ja tat­säch­lich etwas dran sein.

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Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc

Dolce: Sorbetto all’arancia

Zum Abschluß eines ita­lie­ni­schen Menüs gehört ein­fach ein dolce – mit einem som­mer­li­chen Sor­bet endet daher auch unsere Ita­lie­ni­sche Reise. Auch wenn der heu­rige Som­mer nur noch eine ferne Erin­ne­rung ist, möchte ich euch mein Eis­re­zept nicht vorenthalten.

Schon lange bevor ich eine Eis­ma­schine mein eigen nen­nen konnte (klei­ner Exkurs: eine Nemox Gela­tis­simo, glei­che Tech­nik wie die klein­ste „Profi“-Maschine von Nemox, die Gelato Pro 1700; zwar mit Pla­stik­ge­häuse, dafür aber um den hal­ben Preis erhält­lich), habe ich mich an einem Blut­oran­gen-Cam­pari-Par­fait ver­sucht, mit durch­aus wohl­schmecken­den Ergeb­nis­sen.

Mehrere Glasschüsseln mit Orangensorbet
Bild: <a href="http://gregorjoham.at">Gregor Joham</a>

Secondo: Pollo al limone (und ein bißchen Wein)

Die Aus­wahl der Wein­be­glei­tung war zu die­sem Menü etwas anspruchs­vol­ler. Einer­seits zeich­nen sich alle Spei­sen durch einen recht star­ken Eigen­ge­schmack aus und ande­rer­seits sollte der Wein auch aus Ita­lien kommen.

Zum Vitello ton­n­ato wähl­ten wir einen Vernac­cia di San Gimignano von der Fat­to­ria di Pan­cole, Tos­kana, aus dem Jahr 2010. Der recht kräf­tige Geschmack mit Grape­fruit-Noten har­mo­nierte gut mit Fisch und Kapern, hätte aber auch noch eine etwas stär­kere Wür­zung ver­tra­gen. Ein wei­te­rer Grund für die Wahl die­sen Wei­nes war jedoch auch, daß er geschmack­lich noch etwas Spiel­raum für die wei­te­ren Gänge ließ.

Pollo al limone
Bild: <a href="http://gregorjoham.at">Gregor Joham</a>