Frühstücken wie Gott in Frankreich

Ein­kaufs­bum­mel in Graz. Vor­sichts­hal­ber rela­tiv früh, damit auch das Auto noch ein Plat­zerl fin­det. Nach­dem heute das größte Klein­for­mat der Welt sein Stadt­fest fei­erte, muß­ten wir auf Num­mer sicher gehen. Rela­tiv früh (also vor zehn) heißt auch: Vor dem Früh­stück. Was liegt also näher, als das Nütz­li­che mit dem Ange­neh­men zu ver­bin­den und das fran­zö­si­sche Früh­stück in der Bras­se­rie Sant­ner auszuprobieren?

Die Abend­karte hat­ten wir ja schon zwei­mal zu unse­rer gro­ßen Zufrie­den­heit durch­pro­biert (wobei das aktu­elle Menü mit Taschenkrebstartare/​Flußkrebs/​Froschschenkel/​Zitronengelée und Côte de bœuf/​Rindswangerlragout/​beef tar­tare/​gefüllter Erd­ap­fel – die Frosch­schen­kel übri­gens aus fran­zö­si­scher Zucht, bevor es Pro­te­ste hagelt – sehr ver­lockend klingt, beim näch­sten Graz­be­such pla­nen wir einen Abend ein!).

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Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc

WTF – Where’s the Food(camp)?

Nach den vie­len tol­len Foto­se­rien und Reviews über das Food­camp 2013 die schon Tags dar­auf auf den diver­sen Food­blogs zu lesen bzw. zu sehen waren (z.B. bei The Ste­pford Hus­band oder Gold­schwarz), hier nun ein klei­ner Rück­blick aus „New­bie“-Sicht – war ich zum einen am 1. Food­camp nicht zuge­gen und zum ande­ren bin ich selbst ja doch mehr Gärtnerin als Köchin. Nichts­de­sto­trotz war das Food­camp 2013 für mich ein inter­es­san­tes Erleb­nis mit durch­aus so eini­gen brauch­ba­ren Infos, die den Küchen­all­tag schö­ner machen. :-)

Zunächst ein­mal war das Pro­gramm eine Über­ra­schung. Die Titel der ein­zel­nen Ses­si­ons und die Namen der­je­ni­gen die sie hiel­ten waren zwar bekannt, doch die Uhr­zei­ten blie­ben bis zum Beginn der Ver­an­stal­tung geheim.

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Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc

Vollendetes Abendessen, 2. Tag – und Grapefruit-Sorbet

Obwohl mein „gehei­mer“ Zwi­schen­gang eigent­lich ganz ein­fach ist, bin ich mit dem Auf­schrei­ben nicht mehr vor Chef­ba­bes gro­ßem Abend fer­tig gewor­den. Daher zuerst ein paar Impres­sio­nen davon:

Der Apé­ri­tif aus Asti, Rosen­was­ser und Hei­del­bee­ren (und einer Phy­sa­lis) eröff­nete das Menü. Mir per­sön­lich war zwar das Rosen­was­ser eine Spur zu domi­nant, aber ich bin da auch sehr emp­find­lich. Ins­ge­samt durch­aus stim­mig. Danach gleich das erste high­light: Spar­gel-Mango-Salat mit kurz gebra­te­nem Lachs­fi­let als Gruß aus der Küche. (Aber wie war das mit der Beschrän­kung auf drei Gänge? ;-))

Der dazu ser­vierte Welsch­ries­ling von Lenz Moser war nicht so mein Fall.

Grapefruit-Sorbet
Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc

Ein vollendetes Abendessen: Nachtrag zur Vorspeise

Ich hab Euch ja noch ein paar Rezepte ver­spro­chen, und ich bin schon wie­der in Ver­zug: Näch­sten Don­ners­tag geht’s ja schon wei­ter bei Chef­babe! Bevor ich aber die Geheim­nisse mei­nes ins Menü geschmug­gel­ten Sor­bets ver­rate, bedarf es eines Nach­trags: Dem Vor­spei­sen­re­zept vom letz­ten Ma(h)l fehlt näm­lich die Sauce!

Meine Sauce Cum­ber­land ist eine etwas freie Inter­pre­ta­tion des Klas­si­kers, die Rezepte sind zum Teil sehr unter­schied­lich (mit Fond bzw. demi-glacé oder ohne, Rot­wein oder Port­wein oder …). Außer­dem, fri­sche Oran­gen waren grad gut, aber aus. Und eng­li­sches Senf­pul­ver sowieso. Nicht ein­mal beim Meinl am Gra­ben war das zu bekom­men.

Sauce Cumberland zur Pastete
Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc

Ein vollendetes Abendessen

Es sollte ein „voll­ende­tes Abend­essen“ im Kreise von Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen aus der Food­blog-Szene wer­den, ganz wie in der (fast) gleich­na­mi­gen Sen­dung im deut­schen Pri­vat­fern­se­hen. Also nicht ganz ganz, die Schlaf­zim­mer­schnüf­fe­lei des Ori­gi­nals hat­ten wir gleich von Anfang aus­ge­klam­mert. Muß ja nicht gleich das ganze Inter­net wis­sen, wie sau­ber (oder gerade nicht) unsere Küchen sind ;-).

Ursprüng­lich hät­ten es ja fünf Blog­ge­rin­nen und Blog­ger wer­den sol­len, aber als es dann kon­kret wurde, hat sich das Feld etwas aus­ge­dünnt. Übrig geblie­ben sind dann Jür­gen von den Foo­di­sten Gold­schwarz, Bar­bara von chefbabe.at und die capo­cu­oca.

Gedeckter Tisch
Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc

Heute essen wir Gemüse

OK, das war jetzt gelo­gen. Das vege­ta­ri­sche Fest­mahl fin­det erst mor­gen statt. Mit dem Gemüse hat­ten wir’s bis­her ja nicht so (ein bis­serl wie der Fid­ler), außer halt als Bei­lage zu tie­ri­schem Pro­tein. Wie das Thema der frei­wil­li­gen Selbst­be­schrän­kung genau auf­ge­kom­men ist, weiß ich nicht mehr, aber nicht alle Gäste waren von der Idee begei­stert. Man­che aller­dings schon, dem Ansin­nen, doch gleich vegan zu kochen, habe ich mich aber aus prin­zi­pi­el­len (geschmacks­po­li­ti­schen) Erwä­gun­gen verweigert.

Vege­ta­risch kochen, eh sim­pel? Nicht ganz. Lebens­mit­tel ent­hal­ten viel­fach „ver­steckte“ Tiere.


Wie man einen Lachs verspeist: Gravad Lax in 12 Stunden

Oster­re­zept ist sich kei­nes aus­ge­gan­gen, aber der näch­ste Kar­frei­tag kommt bestimmt. Oder sollte ich das mit dem Fisch­essen miß­ver­stan­den haben? Egal, die­ser schnell zube­rei­tete gra­vad lax schmeckt zu jeder Jah­res­zeit. Wozu wurde der Eis­ka­sten erfun­den? Glück­li­cher­weise brau­chen wir unsere Fische nicht mehr im küh­len Sand am Strand zu vergraben.

Die Urfas­sung die­ses Rezepts ist schon im Dezem­ber des letz­ten Jah­res ent­stan­den, als mich meine Tante auf die Idee brachte, statt Räu­cher­lachs doch selbst­ge­beiz­ten Lachs zu ser­vie­ren. Ihr Rezept weicht etwas vom tra­di­tio­nel­len gra­vad lax ab (haupt­säch­lich durch den Ver­zicht auf Zucker und die Hin­zu­fü­gung von Zitro­nen­saft), braucht aber natür­lich trotz­dem die übli­chen „zwei bis drei Tage“.

Aufgeschnittener Gravad Lax und Zitronenspalten
Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc