Letztes Jahr gab’s zu Silvester Hummer und Austern, zum Jahreswechsel 2013/2014 haben wir uns auf ein low budget-Programm beschränkt: Was der Tiefkühler an halben Terrinen (Kaninchen, Reh) so ausgespuckt hat, ein bißchen antipasti misti die Tropea von Casa Caria. Dazu noch fast zehn Liter Erdäpfelgulasch nach dem Rezept von Katharina Seiser und Meinrad Neunkirchner (ja, aus je fünf Kilo Erdäpfel und Zwiebeln). Nachdem das doch alles eher üppig war, haben wir natürlich noch einen schön sauren Salat dazu gebraucht. Und zwar einen, der auch eine gewisse Standzeit aushält (womit Blattsalat schon einmal ausgeschieden waren).
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Dafür sollst du schmoren! – İmam bayıldı
Habe ich alle paar Tage ein Rezept versprochen? Das muß ein anderes Ich gewesen sein. Was inzwischen geschah? Ein Besuch bei Frl. Kirschenkompott im hohen Norden der Niederlande (samt Verkostung einheimischer „Delikatessen“ – OK, die frittierten Muscheln und der haring waren richtig gut, aber beim Gedanken an die Fleischkroketten schüttelt’s mich immer noch), das #twitcook07 in den Räumlichkeiten der Kochschule ichkoche.at und die heurige Auflage unserer alljährlichen Burgenlandtournée. Und ja, am kommenden Samstag steht schon das nächste Festmahl an (Wild, eh klar). Mag sich wer für ein Praktikum bewerben?
Gemüse, gut gefüllt: Zeytinyağlı Domates Dolması
Nachdem die Weinhauerin und ich von unserem Besuch beim Frl. Kirschkompott zurück sind, gibt es heute wie versprochen das erste Rezept unserer Gezi-Park-Tour. Claudia Rodens gefüllte Paradeiser Zeytinyağlı Domates Dolması habe ich relativ geradlinig nachgekocht. Allerdings hatte ich statt der von ihr empfohlenen großen (Fleisch-)Paradeiser deutlich kleinere Exemplare zur Verfügung. Als Teil einer Meze-Platte paßt das aber eh viel besser, finde ich. Eine weitere Veränderung: Ich habe den abtropfenden Saft von den beim Aushöhlen zurückbleibenden Resten aufgefangen und mit etwas Wasser aufgefüllt zum Garen der Reisfülle verwendet.
Bis meine Nüsse schwarz werden
Tiefschwarz sind sie inzwischen, meine Nüsse. Vor einem Monat waren sie noch grün. Traditionell vor oder um die Johannisnacht (24. Juni) gepflückt, sind grüne Walnüsse die Basis für allerlei wohlschmeckende Zubereitungen. Vin de noix, Nocino und wie die angesetzten Liköre und Schnäpse da alle heißen, sind doch eher nichts für Kinder. Schwarze Nüsse hingegen – auch wenn sie sich im Titel dieses Beitrags nicht so anhören mögen – hingegen schon. Zum Beispiel mit Vanille- oder Nußeis. Doch auch, wer nicht unbedingt zu den Naschkatzen zählt, wird schwarze Nüsse schätzen: Sowohl zu Käse wie zu Pasteten und Wildgerichten passen die eingelegten Walnüsse ganz vorzüglich!
Ausflug in den Kräutergarten
Heute wurde die Gärtnerin von einer Freundin, die ebenfalls eine begeisterte Hobbygärtnerin ist, eingeladen, den Kräutergarten und Genussladen „Die Amtmann“ in Gamlitz zu besuchen. Da es derzeit am angenehmsten ist, die Mittagshitze eher zu vermeiden, machte ich mich dementsprechend früh auf in die Südsteiermark. Gegen 10 Uhr kamen wir schließlich beim Kräutergarten an.
Das Erste, was man danach sieht, ist der Aufgang zum Hofgebäude und zum Hauptgarten, an dessen Rand schon die ersten Pflanzen wie Baldrian und roter Sonnenhut wachsen. Folgt man diesem Weg, kommt man zuerst in den Minzegarten – für mich persönlich gleich ein Highlight des Besuchs.
Rhabarber, Rhabarber
Angeblich wurde oder wird das Wort „Rhabarber“ gerne im Theater- und Filmgeschäft verwendet, um die Lippenbewegungen und den Geräuschpegel eines angeregten Gesprächs zu simulieren, ohne durch tatsächlich verstehbare Gesprächsfetzen die eigentliche Handlung zu stören. Ob die Nebenbedeutungen „Unsinn“, „unverständliches Gemurmel“ von dieser Praxis oder doch direkt von der griechischen Wurzel barbaros abgeleitet sind, ist da schon fast nebensächlich. Fest steht: Der Rhabarber wird laufend verleumdet.
Was mit dazu beitragen mag: die klassische Zubereitungsmethode im deutschsprachigen Raum ist das Kompott.
Mitbringsel aus der Weststeiermark
Fragt man Kinder nach ihrem Lieblingsobst, stehen die saftigen roten Erdbeeren oft ganz oben in der Hitliste. Und genau so eine Kindheitserinnerung bekam die Gärtnerin heute aus der Weststeiermark mitgebracht. Nach der langen Zeit ohne lokal angebaute frische Früchte sind die ersten Erdbeeren im Mai immer etwas Besonderes – kein Vergleich zu importierten, trockenen und geschmacksneutralen Erdbeeren aus Südeuropa oder Übersee. Nichts gegen die erwähnten Anbauorte – sie liefern sehr feine exotische Früchte, die hierzulande überhaupt nicht wachsen. Aber bei Erdbeeren im Winter, da denkt jeder bewusst einkaufende Mensch nach: Ist der (nicht vorhandene) Geschmack den CO2-Ausstoß wirklich wert?