Dafür sollst du schmoren! – İmam bayıldı

Habe ich alle paar Tage ein Rezept ver­spro­chen? Das muß ein ande­res Ich gewe­sen sein. Was inzwi­schen geschah? Ein Besuch bei Frl. Kir­schen­kom­pott im hohen Nor­den der Nie­der­lande (samt Ver­ko­stung ein­hei­mi­scher „Deli­ka­tes­sen“ – OK, die frit­tier­ten Muscheln und der haring waren rich­tig gut, aber beim Gedan­ken an die Fleisch­kro­ket­ten schüttelt’s mich immer noch), das #twitcook07 in den Räum­lich­kei­ten der Koch­schule ichkoche.at und die heu­rige Auf­lage unse­rer all­jähr­li­chen Bur­gen­land­tour­née. Und ja, am kom­men­den Sams­tag steht schon das näch­ste Fest­mahl an (Wild, eh klar). Mag sich wer für ein Prak­ti­kum bewer­ben? Viel­leicht wird das mit dem regel­mä­ßi­gen Schrei­ben dann eher was. Oder wol­len eigent­lich eh alle mehr hüb­sche Pho­tos sehen und weni­ger meine end­los lan­gen Texte lesen? Es darf mit­tels der Kom­men­tar­funk­tion abge­stimmt werden ;)

İmam bayıldı (geschmorte Melanzani mit Paradeiser-Zwiebel-Fülle)
Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc

Nun denn, kurz zum Rezept. Manch­mal liest man, İmam bay­ıldı würde „Der Imam fiel in Ohn­macht“ bedeu­ten, andere Quel­len über­set­zen die Rede­wen­dung hin­ge­gen als „Der Imam war ent­zückt“. Offen­bar eine kuli­na­ri­sche Form des Stendhal-Syn­droms. Was man bei die­sen geschmor­ten Melan­zani (Clau­dia ver­zeiht mir die öster­rei­chi­sche Form hof­fent­lich) gut ver­ste­hen kann. Dies­mal aus­nahms­weise übri­gens nicht „bio“ im enge­ren Sinn, son­dern aus Eigen­an­bau der Gärtnerin.


İmam bayıldı

İmam bayıldı (geschmorte Melanzani mit Paradeiser-Zwiebel-Fülle)
Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc
  • Vor­schau: 18 Por­tio­nen
  • Vor­be­rei­tung: 60 Min.
  • Koch-/Back­zeit: 45 Min.
  • Fer­tig in: 1 Std. 45 Min.

Geschmorte Melan­zani, gefüllt mit Zwie­beln und Para­dei­sern. Basie­rend auf dem Rezept aus Clau­dia Rodens „Die ori­en­ta­li­sche Küche“.

Zutaten

Zubereitung

  1. Para­dei­ser blan­chie­ren, häu­ten und ent­ker­nen. Die Kerne und Häute in einem Sieb abtrop­fen las­sen. Para­dei­ser fein hacken.
    Drei Paradeiser auf einem Schneidbrett, daneben ein Messer
    Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc
  2. Zuerst die Zwie­beln und dann den Knob­lauch in etwas Oli­venöl anschwit­zen las­sen, bis die Zwie­beln weich sind und der Knob­lauch aro­ma­tisch riecht. Vom Herd neh­men und mit den gehack­ten Para­dei­sern, der Peter­si­lie und dem Salz vermischen.
    Geschnittene Zwiebeln und gehackter Knoblauch
    Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc
  3. Mischung in einem gro­ben Sieb abtrop­fen las­sen. Den abge­tropf­ten Saft mit dem Saft von ein bis zwei Zitro­nen und etwas Zucker abschmecken (sollte noch eine gewisse Säure haben!). Even­tu­ell noch etwas salzen.
    Abgetropfte Paradeiser-Zwiebel-Mischung
    Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc
  4. In der Zwi­schen­zeit die Melan­zani strei­fen­weise schä­len und (bei Ver­wen­dung als Vor­speise – im Ori­gi­nal blei­ben die Melan­zani ganz, es wird nur eine Tasche geschnit­ten) jeweils der Länge nach in zwei Hälf­ten schnei­den. Melan­z­a­ni­hälf­ten auf der Schnitt­seite noch­mals der Länge nach ein­schnei­den (aber nicht bis ganz an die Enden). Mit den Fin­gern jeweils eine Tasche for­men. Salzen.
    Melanzani ganz, geschält und geschnitten
    Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc
  5. Melan­zani mit der abge­tropf­ten Para­dei­ser-Zwie­bel-Mischung fül­len und in einen guß­ei­ser­nen Schmor­topf fül­len. Ach­tung! Nur eine Lage! Mein Ver­such einer zwei­la­gi­gen Garung war letzt­lich müh­sa­mer, als das ganze in zwei Par­tien zu machen. Para­deis­ersaft und Oli­venöl gut ver­quir­len und die geschich­ten Melan­zani damit angie­ßen (es sollte zumin­dest ein Fin­ger­breit Flüs­sig­keit im Topf sein).
    Melanzani gefüllt
    Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc
  6. Zuge­deckt ca. 45 Minu­ten sanft schmo­ren las­sen. Die Melan­zani soll­ten weich und der Saft groß­teils ver­kocht sein. Etwas über­küh­len las­sen und warm oder kalt ser­vie­ren. Dazu paßt tür­ki­sches Fladenbrot!
    Melanzani fertig geschmort
    Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc

Der Küchenmeister

Der Küchen­meis­ter arbei­tet als Infor­ma­ti­ker und dilet­tiert in sei­ner Frei­zeit am Herd und Zir­ku­la­tor. Seit eini­gen Jah­ren gilt sein beson­de­res Inter­esse den moder­nen Küchentechniken.

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