Heute wurde die Gärtnerin von einer Freundin, die ebenfalls eine begeisterte Hobbygärtnerin ist, eingeladen, den Kräutergarten und Genussladen „Die Amtmann“ in Gamlitz zu besuchen. Da es derzeit am angenehmsten ist, die Mittagshitze eher zu vermeiden, machte ich mich dementsprechend früh auf in die Südsteiermark. Gegen 10 Uhr kamen wir schließlich beim Kräutergarten an.Das Erste, was man danach sieht, ist der Aufgang zum Hofgebäude und zum Hauptgarten, an dessen Rand schon die ersten Pflanzen wie Baldrian und roter Sonnenhut wachsen. Folgt man diesem Weg, kommt man zuerst in den Minzegarten – für mich persönlich gleich ein Highlight des Besuchs. Viele Sorten, auch eher unbekanntere Exemplare wie z.B. Erdbeerminze, Ananasminze, Feigenminze oder Nadelminze wuchern hier eifrig die Beete zu. Einzelne Blättchen abzupfen und riechen natürlich erlaubt. :-) Neben jeder Pflanze oder Kraut steckt übrigens ein kleines Infoschild in der Erde, sodass sich Besucherinnen und Besucher auch ohne Führung zurechtfinden.Oberhalb des Minzegartens befindet sich die „Lavendelspirale“ – leider war diese teilweise schon abgeblüht. Um ihre volle Schönheit zu bewundern, ist hier wohl ein Besuch im Frühjahr ratsam. Geht man dann weiter den Hügel hinauf kommt man, vorbei an ein paar jungen seltenen Obstbäumchen, wie Kornelkirsche oder Mispel, zum Rosengarten. Dieser ist ebenfalls an einem Hang angelegt. Das Besondere daran ist, dass hier Bulgarische Ölrosen wachsen, deren Blüten zur Herstellung echten Rosenöls verwendet werden. Leider hatten wir auch hier die Blüte (fast) verpasst.Das geheime Herzstück des Gartens bildet jedoch der sogenannte „Kräuterkrater“, wo eine Vielfalt von Küchenkräutern amphitheaterartig angelegt wachsen. Der Sinn der Sache ist angeblich, dass die Wärme besser „eingefangen“ wird. An der tiefsten Stelle befindet sich ein kleiner Tümpel. Von den Kräutern die auf den „Stufen“ wachsen, hatten es mir besonders die diversen Salbeisorten angetan, wie Muskateller-Salbei, Mandarinen-Salbei, dreifarbiger Salbei (dunkelgrün, beige und lila gesprenkelt) und noch so einige mehr. Ebenfalls vorhanden sind z.B. diverse Arten von Thymian, Majoran oder Melisse, aber auch Pflanzen wie Aronia, Fette Henne oder Schwarze Malve, die am Rand des „Kraters“ ihr Plätzchen bekommen haben. Nicht fehlen in diesem kleinen Naturparadies darf auch das Biotop, in dem sich diverse Bewohnerinnen und Bewohner tummeln sollen – jedoch muß man Glück haben um sie zu erblicken.
Der Name der Wirtschaft stammt von der ehemaligen Besitzerin des Hofes, einer alten Frau, die dafür bekannt war immer mit ihrem alten Fahrrad mit vollbepacktem Anhänger unterwegs zu sein und im ganzen Ort nur „die Amtmann“ genannt wurde. Verewigt wurde sie im Logo des Betriebes.
Neben dem Kräutergarten gibt es im Haus auch einen sogenannten Genussladen, wo eine kleine, aber feine Auswahl an selbst hergestellten Produkten wie Fruchtaufstriche und Gelees, Minzzucker, Rosenblütensirup, eingelegte Vogelbeeren, Kräutertee und Wein verkauft werden. Ich hab mich für einen Weinbergpfirsichaufstrich für mich und eine (laut Etikett) „Scharfe Pflaumensoße“ als Mitbringsel für den Küchenmeister entschieden – ich hoffe es wird munden. :-)
Mit Anfang August eröffnet die Hofbesitzerin übrigens ein kleines Freiluft-Café auf der Terrasse des Hauses. Nicht nur deswegen ist „Die Amtmann“ einen weiteren Besuch absolut wert.
Eva ist diplomierte Sprachwissenschafterin und begeisterte Hobbygärtnerin. Neben der Aufzucht von diversen Chili-Sorten gilt ihre besondere Aufmerksamkeit der Pflege feiner Küchenkräuter und exotischer Zimmerpflanzen - wenn sich beides vereinen lässt wie bei Kardamom, umso besser.
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