Tiefschwarz sind sie inzwischen, meine Nüsse. Vor einem Monat waren sie noch grün. Traditionell vor oder um die Johannisnacht (24. Juni) gepflückt, sind grüne Walnüsse die Basis für allerlei wohlschmeckende Zubereitungen. Vin de noix, Nocino und wie die angesetzten Liköre und Schnäpse da alle heißen, sind doch eher nichts für Kinder. Schwarze Nüsse hingegen – auch wenn sie sich im Titel dieses Beitrags nicht so anhören mögen – hingegen schon. Zum Beispiel mit Vanille- oder Nußeis. Doch auch, wer nicht unbedingt zu den Naschkatzen zählt, wird schwarze Nüsse schätzen: Sowohl zu Käse wie zu Pasteten und Wildgerichten passen die eingelegten Walnüsse ganz vorzüglich!
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Twilight, süß
Am Wochenende hat die Gärtnerin ein paar Mitbringsel aus ihrem Garten zum Festmahl mitgebracht. Nachdem ich von der letzten Ernte noch genügend getrocknete Chilis vorrätig habe, sollen es diesmal kandierte Chilis werden. Die Idee dazu ist mir letztes Jahr zufällig gekommen, als nach dem Zubereiten von schwarzen Nüssen zwei ehemals getrocknete und nunmehr kandierte Chilischoten im Sieb zurückgeblieben sind. Ganz neu ist die Idee natürlich nicht, die einschlägigen chilihead-Foren sind voll von entsprechenden Rezepten.
Die meisten der NuMex Twilight Chilis sind noch nicht ganz reif und daher violett.
Auch ich in Arkadien!
Neunzehn Leute sind diesmal angesagt. Also nächsten Samstag. Auch wenn eventuell noch wer kurzfristig ausfällt: Das ist ein neuer Rekord. Und gleichzeitig das Limit. Mehr Menschen zu verköstigen geht indoor privat einfach nicht (außer, es hat jemand gerade ein passendes Penthouse zu verschenken). Zum Glück bin ich für den Abend nicht allein verantwortlich!
Das Motto lautet diesmal „Italienische Reise“ (laut Wetterbericht auch wieder mit den dazu passenden sommerlichen Temperaturen). Die Weinbegleitung hat der Mundschenk noch nicht ausgewählt, das Menü steht aber schon fest:
- Vitello tonnato (Piemonte)
- Tagliatelle ai finferli (Emilia-Romagna)
- Pollo affogato alla Ligure (Liguria)
- Sorbetto all’arancia (Sicilia)
- Formaggi dalle varie regioni italiane
OK, ich geb’s zu, die strikte Regionalzuordnung ist ein bisserl geschummelt – das pollo wär bei Carluccio eigentlich ein coniglio und in meinem Orangensorbet ist auch ein ganz unsizilianischer Schuß Campari.
Rhabarber, Rhabarber
Angeblich wurde oder wird das Wort „Rhabarber“ gerne im Theater- und Filmgeschäft verwendet, um die Lippenbewegungen und den Geräuschpegel eines angeregten Gesprächs zu simulieren, ohne durch tatsächlich verstehbare Gesprächsfetzen die eigentliche Handlung zu stören. Ob die Nebenbedeutungen „Unsinn“, „unverständliches Gemurmel“ von dieser Praxis oder doch direkt von der griechischen Wurzel barbaros abgeleitet sind, ist da schon fast nebensächlich. Fest steht: Der Rhabarber wird laufend verleumdet.
Was mit dazu beitragen mag: die klassische Zubereitungsmethode im deutschsprachigen Raum ist das Kompott.
Besoffene Kirschen, gut zugedeckt
Bevor sie sich in Richtung Provence aufgemacht hat, hat mir die Weinhauerin noch ihr Rezept für Clafoutis aux cerises in der Mailbox hinterlassen. Wie man sieht, hat sie aus dem Kirschwasserfiasko gelernt! ;-)
Ein Fest für die Fische: Bouillabaisse
Nachdem nun das Schlafdefizit vom letzten Wochenende halbwegs abgebaut ist (und auch meine Wohnung nur noch ganz leicht nach Fisch riecht, obwohl das Fest ja ganz woanders stattgefunden hat), wird es Zeit für einen kurzen Bericht. Auf eGullet läuft gerade ein hitziger Thread über People who just can’t get a meal ready on time und ich überlege, ob das für uns auch gelten würde. Ich meine, nur weil die Nachspeise selten vor Mitternacht serviert wird, sind wir doch nicht unpünktlich?
Die Weinhauerin und ich haben uns letzten Freitag schon zu Mittag getroffen, um Edelfische für den Hauptgang zu besorgen. Angenehmerweise haben uns die Leute von Eishken Estate gleich die ausgesuchten Exemplare (je nachdem) entschuppt oder gehäutet und filetiert.
Gone Fishing
Den folgenden Eintrag habe ich kurz nach 16 Uhr begonnen, aber erst jetzt fertiggestellt. Wir sind mittlerweile nicht mehr vollkommen fahrtauglich, aber wohlgemut bei der Zubereitung des Desserts. Von ca. 8 Litern Bouillabaisse ist bei 13 Esserinnen und Essern ein knapper Liter übrig geblieben. :)
So, langsam wird die Zeit knapper: Um 18 Uhr sollen die Gäste kommen, wir sind aber noch nicht am Ort des Gelages eingetroffen. Im Moment warten wir gerade darauf, daß die zweimal gekochten Jakobsmuscheln nach dem ersten Durchgang im Eisbad auskühlen. Gleichzeitig sollten die Scampi für die Vorspeise auftauen.