Heute wurde die Gärtnerin von einer Freundin, die ebenfalls eine begeisterte Hobbygärtnerin ist, eingeladen, den Kräutergarten und Genussladen „Die Amtmann“ in Gamlitz zu besuchen. Da es derzeit am angenehmsten ist, die Mittagshitze eher zu vermeiden, machte ich mich dementsprechend früh auf in die Südsteiermark. Gegen 10 Uhr kamen wir schließlich beim Kräutergarten an.
Das Erste, was man danach sieht, ist der Aufgang zum Hofgebäude und zum Hauptgarten, an dessen Rand schon die ersten Pflanzen wie Baldrian und roter Sonnenhut wachsen. Folgt man diesem Weg, kommt man zuerst in den Minzegarten – für mich persönlich gleich ein Highlight des Besuchs.
Letzten Donnerstag war es wieder einmal soweit: Kochkurs bei Babette’s. Das Thema diesmal, passend zur Jahreszeit: „Sommerliche Tapas & Mezze“. Gleich vor Beginn gesteht mir Nathalie, daß die im Netz angekündigten „neuere[n] Kreationen der spanischen Avantgarde“ zu einem anderen Kurs gehört hätten und daher leider nicht im heutigen Programm mit dabei wären. Macht allerdings nichts, ich hatte diesen Satz aus der Kursbeschreibung schon längst wieder vergessen gehabt ;-)
Wir waren ein bisserl früh dran, aber bei einem Gläschen Szigeti-Frizzante wartet sich’s eh leicht.
Es ist nun schon wieder ein paar Wochen her, daß die Gärtnerin und ich zwei sehr gegensätzliche Lokale besucht haben: Das Wirtshaus Steirereck am Pogusch und das sehr französische Bistro Beaulieu in der Ferstel-Passage. Beide Male waren wir eingeladen, zumindest das Pogusch-Steirereck hätte sonst wohl nicht auf unserem Besichtungsplan gestanden. Was aber – trotz des eher heftigen Alpen-Disney-Dekors – ein Fehler gewesen wäre.
Leider war es trotz (oder wahrscheinlich eher wegen) des guten Wetters unmöglich, einen Platz auf der Terrasse zu bekommen. Im Inneren des Riesenbaus war es dann zwar noch ein bißchen rustikaler, aber klimatisch aushaltbar (und trotz nicht vorhandener Raucherabteiltrennung keine olfaktorische Belästigung – die Belüftungsanlage ist offenbar ihr Geld wert).
Angeblich wurde oder wird das Wort „Rhabarber“ gerne im Theater- und Filmgeschäft verwendet, um die Lippenbewegungen und den Geräuschpegel eines angeregten Gesprächs zu simulieren, ohne durch tatsächlich verstehbare Gesprächsfetzen die eigentliche Handlung zu stören. Ob die Nebenbedeutungen „Unsinn“, „unverständliches Gemurmel“ von dieser Praxis oder doch direkt von der griechischen Wurzel barbaros abgeleitet sind, ist da schon fast nebensächlich. Fest steht: Der Rhabarber wird laufend verleumdet.
Was mit dazu beitragen mag: die klassische Zubereitungsmethode im deutschsprachigen Raum ist das Kompott.
Auch diesmal wurde die Weinbegleitung wieder mit der Hilfe von Helmut vom Gallier in Graz ausgewählt (ein herzliches Danke an dieser Stelle). Weißwein zum Fisch war irgendwie klar, aber zumindest die Weine zur Bouillabaisse müssen auch genügend Kraft haben um mit der Würze mitzuhalten.
Die ersten beiden Weine waren sehr schnell gefunden: Zu Scampo und Jakobsmuschel ein Albariño Gundian 2011 aus der Nähe von Santiago de Compostella (Galicien, Spanien). Ein frischer, fruchtiger Wein mit, für spanische Weine, ausgeprägter Säure und wenig Alkohol (12 % vol).
Danach zur Bouillabaisse ein Xarel·lo 2011 von Miquel Pons aus der Gegend von Barcelona (Katalonien, Spanien).
Nachdem nun das Schlafdefizit vom letzten Wochenende halbwegs abgebaut ist (und auch meine Wohnung nur noch ganz leicht nach Fisch riecht, obwohl das Fest ja ganz woanders stattgefunden hat), wird es Zeit für einen kurzen Bericht. Auf eGullet läuft gerade ein hitziger Thread über People who just can’t get a meal ready on time und ich überlege, ob das für uns auch gelten würde. Ich meine, nur weil die Nachspeise selten vor Mitternacht serviert wird, sind wir doch nicht unpünktlich?
Die Weinhauerin und ich haben uns letzten Freitag schon zu Mittag getroffen, um Edelfische für den Hauptgang zu besorgen. Angenehmerweise haben uns die Leute von Eishken Estate gleich die ausgesuchten Exemplare (je nachdem) entschuppt oder gehäutet und filetiert.