Kaum eine Frucht verkörpert für uns so sehr Italien, wie die Zitrone. Ob als Limoncello, als gelato oder im pollo al limone, die gelbe Zitrusfrucht verbreitet selbst an trüben Regentagen italianità – noch mehr aber während der Tropenwochen im Juli. Da traf es sich gut, daß die Gärtnerin einige Tage zuvor bei Casa Caria einkaufen war und zusätzlich zum geplanten Sackerl cipolle rosse di Tropea auch noch ein paar cedri mitgebracht hatte. Cedri oder Zedratzitronen (Citrus medica) sind eine der wenigen natürlich vorkommenden „Ursorten“, während die meisten Zitrusfrüchte Kreuzungen sind. Genutzt wird hauptsächlich die dicke, nicht bittere Schale (Mesokarp bzw. Albedo). Die Sortenvielfalt ist wie bei praktisch allen Zitrusfrüchten schier endlos (unsere sahen innen mehr nach „normaler“ Zitrone aus, mit relativ viel Fruchtfleisch). Ein schnelles Abendessen aus diesen Schätzen? Sì, sì, subito!
Aber halt, ein bißchen Meer gehört da auch noch dazu! Kein Fischhändler des Vertrauens in der Nähe? Kein Problem, es gibt auch im Tiefkühlregal ordentliche gamberi. (Ja, sie kommen aus Thailand und Vietnam, aber sie sind wirklich gut, die Bio-Garnelen von Yuu’n Mee. Wir müssen ja nicht unbedingt die letzten Bestände der Adria leerfischen, um italienisch zu kochen. Ob und welche Garnelen man essen „darf“, hat Lisa von Finespitz letztens sehr umfassend dargestellt, deswegen spar ich mir hier die Wiederholung.)
Die in diesem Rezept verarbeiteten Garnelen wurden von Yuu’n Mee als Produktproben kostenlos zur Verfügung gestellt.
Risotto ai gamberi e cedri
- Vorschau: 4 Portionen
- Vorbereitung: 10 Min.
- Koch-/Backzeit: 20 Min.
- Fertig in: 30 Min.
Risotto mit Garnelen und Zedratzitrone
Zutaten
- 220 g Risotto-Reis zum Beispiel Carnaroli
- 200 g Garnelen bio, vorgekocht, aufgetaut und abgetropft (ca. 260 g gefroren)
- 100 g Zedratzitronen entspricht ungefähr einer halben Zitrone
- 150 g rote Zwiebeln aus Tropea
- 100 g Parmigiano reggiano gerieben
- 650 ml Vitello-tonnato-Fond heiß
- 100 g Butter
- Salz
- weißer Pfeffer
Zubereitung
- Die (halbe) Zedratzitrone heiß waschen und mit der Aufschnittmaschine in sehr feine Scheiben schneiden (bei mir waren das ca. 1,5 mm, bei allen Einstellungen darunter gab es nur noch Fetzen). Pro Portion sechs Zitronenscheiben für die Garnitur beiseite stellen. Die restlichen Scheiben in Streifen schneiden.
- Die Zwiebel in grobe Würfel schneiden und in nicht zu wenig Butter glasig anschwitzen. Den Reis hinzugeben und kurz mitrösten. Anschließend mit Vitello-Fond aufgießen und ca. 10 Minuten sanft köcheln lassen. Immer wieder umrühren und Flüssigkeit nachgießen.
- Die in Streifen geschnittenen cedri zum Reis geben und weiter garen, bis die Körner fast al dente sind. Dann den geriebenen Parmesan und die restliche Butter unterrühren und die Garnelen dazugeben. Fertig garen, mit Salz und weißem Pfeffer abschmecken und die Konsistenz mit Fond korrigieren (der Risotto darf im Topf ruhig ein bißchen „suppig“ sein).
- rRisotto portionsweise in vorgewärmten Tellern anrichten. Mit den beiseite gestellten ganzen Zitronenscheiben belegen und mit einer Garnele dekorieren. Buon appetito!
Rezeptnotizen
Am schonendsten wäre es, die Garnelen im Kühlschrank (in einem Sieb) auftauen und abtropfen zu lassen. Nachdem es aber bei uns auch manchmal schnell gehen muß, landen sie meist vakuumiert im auf 4 °C eingestellten Zirkulator. Spätestens nach fünf Minuten sind sie dann aufgetaut und können mit Küchenrolle abgetupft werden. Ohne technische Unterstützung dauert es etwas länger, aber in einem gut verschlossenen Plastiksackerl mit möglichst wenig Luft drin geht’s auch sehr flott. Einfach unter den kalt rinnenden Wasserhahn (schnell) oder in eine Schüssel mit kaltem Wasser (langsam) legen.
Falls kein gerade kein Vitello-tonnato-Fond vorrätig ist: Machen! Wenn’s ganz schnell gehen muß, ergibt eine halbe Flasche trockener Weißwein, kurz aufgekocht und mit ca. 400 ml Kalbsfond verlängert, ein halbwegs passables Substitut.
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