Zunächst einmal war das Programm eine Überraschung. Die Titel der einzelnen Sessions und die Namen derjenigen die sie hielten waren zwar bekannt, doch die Uhrzeiten blieben bis zum Beginn der Veranstaltung geheim. Obwohl ich das durchaus zwecks Spannung und eventueller Unterbringung etwaiger spontaner Sessions verstehen kann, verlangt dies von der geneigten Teilnehmerin am Beginn eine rasche Entscheidung, welche Session man im Falle einer Überschneidung zweier interessanter lieber besuchen möchte …
Das trat auch in meinem Falle ein, denn gleich in der Früh fanden die Sessions „Curry, Curry, Curry“, „Urban Gardening – mehr Grün ins Leben“ und noch eine zu einem ernährungstechnischen Thema (deren Titel mir im Moment entfallen ist) alle zur selben Zeit statt. Zum Glück hatte ich mir diesen Fall zuvor überlegt und mich dann relativ schnell – nomen est omen – für die Garten-Session von Green Rabbit entschieden. (Infotechnisch praktisch war dass der Küchenmeister inzwischen den Curry-Workshop besuchte.) Eine nette Überraschung zu Beginn des Vortrags: Auf jedem Sessel lag ein Salatpflanzerl als Goodie für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer (nach einer kleinen Durstrecke wurde selbiges mittlerweile bei mir daheim schon ins Beet gesetzt). Leider gab es jedoch Probleme mit der Technik, welches eine erhebliche Zeitverzögerung verursachte, ehe die Vortragende schließlich ohne die vorbereitete Präsentation begann. Grundsätzlich ist so etwas ja nicht so schlimm – es war jedoch schade, weil schon um 11 Uhr die nächste Session anfing, die ich unbedingt besuchen wollte (Zitruskunde mit Katharina Seiser von esskultur.at). Somit gab es die Balkonpflanzentipps (zumindest für mich) leider nur in sehr verkürzter Version. :-( Man merkte auch dass die Vortragende eigentlich noch viel mehr erzählen wollte, aber vieles kürzen musste, da zu wenig Zeit blieb. Eventuell wäre es hier besser gewesen einfach ohne Bildmaterial anzufangen, anstatt länger zu probieren, ob die Technik doch noch mitspielt …Nach der zweiten Session „Der Geschmack von Zitrus“ inklusive Verkostung, welche eines der Highlights des Tages war (davon folgt ein ausführliches Review im nächsten Blogeintrag des Küchenmeisters), entschied ich mich für die Session „Die perfekte Gastrokritik“. Diese wurde von Gregor Fauma (bekannt von speising.net und der Kolumne „Fauma & Flora“ auf derstandard.at) geleitet und unterschied sich von so einigen anderen in jener Hinsicht, dass hier der Hauptteil die Diskussion – und weniger der Vortrag selbst – war. Es gab von Gregor Faumas Seite einen kurzen Input und Fragestellungen und danach folgten Meinungen der Zuhörerinnen und Zuhörer, welche Punkte Bestandteil einer gelungenen Gastrokritik sein sollen. Hier wurden z.B. Art des Lokals (welche Küche), Preiskategorie, Ambiente und Sauberkeit des Lokals erwähnt. Weitestgehend einig waren sich die Teilnehmenden, dass sie lieber subjektive Kritik von Freundinnen und Freunden bzw. von Bloggerkolleginnen und –kollegen lesen und dabei immer unter dem Blickpunkt, dass es eine subjektive Meinung ist, als Kritiken, die in Tageszeitungen erscheinen, unter der Annahme dass diese objektiv sein sollen.Eine dritte Session die ich hier noch herausheben möchte war die Präsentation „Das Comeback des Filterkaffees“ von Coffee Circle, einem jungen Unternehmen aus Berlin. Filterkaffee hatte ja jahrelang kein so gutes Image und es wurde diesem Getränk im Kontrast zu Espresso, Latte Macchiato & Co. etwas Altmodisches angehaftet – nun scheint er sich jedoch wieder steigender Beliebtheit zu erfreuen. Bei mir ist er jedenfalls seit Jahren das Frühstücksgetränk der Wahl. Und in der Session von Coffee Circle wurde vorgeführt wie man ihn richtig zubereitet – inklusive allerlei Gadgets die das KaffeeliebhaberInnenherz höher schlagen lassen. Am besten mundete (mir jedenfalls) der „Yirgacheffe“, eine mild-würzige Variante aus dem Sortiment von Coffee Circle. Diese war für mich, obwohl ich eigentlich keinen Kaffee ohne Milch trinke, sogar schwarz trinkbar. Vor der Verkostung wurde auch ein kurzer Film über die Zusammenarbeit mit den Kaffeebäuerinnen und –bauern und die sozialen Projekte die Coffee Circle in der Region initiiert (Austattung von Schulen, etc.), gezeigt.Und was wäre ein FoodCamp ohne Essen – die Verpflegung, Frühstück und Lunch, letzteres frisch zubereitet in der vor Ort aufgebauten AEG-Küche mit Sous-Vide-Gerät und Dampfgarer war sehr gut. Neben Tortellini (die allerdings schon aus waren als ich dazu kam, mir etwas zu holen) und Gemüserisotto gab es rosa gebratenes Rind mit Erdäpfeln und – passend zur Saison – gebratenem weißem und grünem Spargel. Zu guter Letzt gab es noch eine supergeniale goodie bag, die der Küchenmeister und ich uns aufteilten. Enthalten waren u.a. ein Stabmixer von AEG, eine Kostprobe des „Yirgacheffe“-Kaffees, diverses Backzubehör sowie Suppen- und Tee-Probepackungen von Sonnentor. Beim nächsten Foodcamp sind wir bestimmt wieder dabei!WTF – Where’s the Food(camp)?
Nach den vielen tollen Fotoserien und Reviews über das Foodcamp 2013 die schon Tags darauf auf den diversen Foodblogs zu lesen bzw. zu sehen waren (z.B. bei The Stepford Husband oder Goldschwarz), hier nun ein kleiner Rückblick aus „Newbie“-Sicht – war ich zum einen am 1. Foodcamp nicht zugegen und zum anderen bin ich selbst ja doch mehr Gärtnerin als Köchin. Nichtsdestotrotz war das Foodcamp 2013 für mich ein interessantes Erlebnis mit durchaus so einigen brauchbaren Infos, die den Küchenalltag schöner machen. :-)
Die Filterkaffeesache finde ich interessant. Könnt ihr eine der getesteten Zubreitungsarten besonders empfehlen?
Hallo Doc :-)
also von den Sorten kann ich den „Yirgacheffe“ empfehlen – von den Zubereitungsarten her kann ich jetzt geschmacklich keinen großen Unterschied definieren, aber ev. kann der Küchenmeister was dazu sagen …?
Also ich bin auch nicht so der Filterkaffeespezialist, aber mit der EsproPress (hab ich mir eigentlich zum Filtern von Fond angeschafft) geht das ganz gut. Mit (viel) Milch ist’s egal, aber pur schmeckt mir Espresso einfach besser.