Nach dem Foodcamp 2013 und dem Baking Atelier letzten Herbst war ich ja nun nicht mehr ganz Newbie und hatte mich schon auf eine Spontanauswahl der Sessions vor Ort eingestellt. :-) Aufgrund TeilnehmerInnenzahlbeschränkung bei den praktisch orientierten Workshops mußten dann zwei Wahlmöglichkeiten im Vorhinein genannt werden – ich bekam hier die Wunsch-Session „Es gibt Reis, Baby!“ mi Parvin Razavi von Thx4cooking zugeteilt. Da jemand bei der Session „Weinsensorik“ am Nachmittag ausfiel, hatte ich Glück und konnte so einen zweiten Wahl-Workshop besuchen. Der Küchenmeister hielt auch dieses Jahr wieder selbst einen Workshop aus dem Gebiet der molekularen Küche; diesmal mit dem Titel Spherification for fun & profit. Veranstaltungsort war wieder das Palais Sans Souci, das sich in puncto Optik und Funktionalität bewährt hatte. Auch dieses Mal hatten Dani Terbu und Nina Mohimi von der Coolinary Society als Veranstalterinnen keine Mühen gescheut (zwei Küchen wurden z.B. extra aufgebaut), um ein gelungenes Event auf die Beine zu stellen.
Nach der Eröffnung und einem reichhaltigen Frühstück starteten kurz nach 10 Uhr die ersten Sessions – und Parvin Razavi präsentierte ihre ganze Expertise in Sachen persische Reisgerichte. Die Anwendung des im Volksmund oft geschmähten Reiskochers („Für wos braucht ma sowas?“) wurde von ihr gekonnt demonstriert und erläutert, ebenso natürlich die Unterschiede bei der Reiszubereitung für bestimmte Gerichte. Währenddessen durften die TeilnehmerInnen bei einzelnen Schritten auch selbst aktiv werden, z.B. beim Saubohneneinweichen und ‑schälen. Weitere verwendete Zutaten waren übrigens Safran, Berberitzen, Rosinen, Pistazien und Erdäpfel. Im Anschluß wurden die Reisgerichte zusammen mit dem Curry aus Jürgen Liechteneckers obligater Curry-Session kollektiv im Rahmen des Mittagessens verzehrt. Zubereitungsdetails sind bei mir aufgrund mangelnder Notizen leider nicht hängengeblieben – da hoffe ich noch auf einen Eintrag auf Parvins Blog (bzw. auf „doppelt schmeckt besser“ – Jürgen Haslauer sah ich fleißig ins Notizbuch kritzeln).
Meine unverhoffte Nachmittagssession war wie erwähnt der Weinsensorik-Workshop von Sarah Krobath und Katharina Korinek von Wine & Partners. Am Fach des Sommeliers bzw. der Sommelière haftet ja der populären Meinung nach etwas Schnöselhaftes – und genau diesen Faktor wollten Sarah und Katharina in ihrem Workshop eliminieren. Meiner Meinung nach ist ihnen das wirklich gelungen, indem sie die Hintergründe aufzeigten, wie es möglich ist, verschiedene Aromen zu erkennen. Um sich bestimmte Basisaromen zuvor einzuprägen, wurden selbige in einzelnen Gläsern mit billigem „Basiswein“ gemischt – z.B. getrocknete Rose, Erdbeermarmelade, Cassis, Rote Beere, Zitronenschale, Honig, schwarzer Pfeffer oder Passionsfrucht. Nun wurden wir TeilnehmerInnen angeleitet, uns „durchzuriechen“, um dann zu versuchen, aus je fünf hochwertigen Rot- und Weißweinen die jeweiligen Aromen zu erkennen. Das erwies sich als gar nicht so leichte Aufgabe, ich z.B. habe von zehn Möglichkeiten nur drei richtig erkannt (und anderen ging es da auch nicht viel besser). Insgesamt war es ein interessanter Workshop, der eine oft abgehoben wirkende Materie anschaulich und zugänglich gestaltete! Neben den Workshops mit Anmeldung gab es auch eine Anzahl an open sessions – und natürlich eine Terminüberschneidung :-). Eigentlich hätte ich Katharina Seisers Vortrag über das Handwerk des Kochbuchschreibens besucht – da fand jedoch zeitgleich die Reis-Session statt. Zum Glück hat der Küchenmeister „Katharina der Großen“ zugehört. Vor der Weinsensorik-Session am Nachmittag war noch Zeit, um beim Vortrag „Law & Order für Foodies“ vorbeizuschauen, wo von der Rechtsanwältin Katharina Braun für FoodbloggerInnen wichtige Informationen wie Impressumspflicht und Bildverwendungsvoraussetzungen erläutert wurden. Gegen Ende kam ich auch noch zur Verkostung des selbstgemachten Tofu, der im gleichnamigen Workshop entstanden war.
Die Verpflegung abseits der in den Sessions entstandenen Gerichte war auch dieses Jahr wieder sehr fein – es gab u.a. Zuckererbsen-Wasabi-Suppe und gebratene Tofubällchen auf Orangen-Fenchel-Marinade. Daneben gab es Zahlreiches zu Verkosten, wie z.B. verschiedene Öle von Fandler, Marmeladen von Zero Waste Jam, Schinken von Porcella und verschiedene Gemüsepesti, z.B. gelbe Rübe, rote Rübe oder Kürbis, sowie drei Sorten Gemüse-Obst-Säfte (Apfel, Apfel-Karotte, Apfel-Rote Rübe) vom Biohof Adamah. Vorbildlich war, daß übriggebliebene Lebensmittel nach der Veranstaltung an die „Gruft“ (eine Obdachloseneinrichtung der Caritas) gespendet wurden (auch eine Geldspendenbox gab es). Das Socializing unter FoodbloggerInnen kam natürlich wieder nicht zu kurz – unter anderem verkuppelte führte ich meine Grazer Kollegin Frau Winterspross und die Zwergenprinzessin zusammen. :-) Und auch sonst waren wieder viele bekannte Gesichter der Wiener Foodie-Szene anwesend, neben Katharina Seiser auch der Stepford Husband, Frau Chefbabe, oder Alexandra Palla, die einen Ausblick auf den diesjährigen Foodblog-Award gab. Hier ist mir als Linguistin mit Bewußtsein für geschlechtergerechte Sprache aufgefallen, daß sie beispielsweise nur von „Gewinnern“ sprach – also nur die männliche Form verwendete. Da aber die – gefühlte, auch nach den Teilnehmerinnen am Foodcamp – Mehrheit der Foodblogs von Frauen betrieben wird, werden wohl demzufolge auch einige Gewinnerinnen dabei sein. Von „Gewinnerinnen und Gewinnern“ zu sprechen wäre hier definitiv angebracht gewesen (und ganz grundsätzlich sind geschlechtergerechte Bezeichnungen sowieso immer angebracht).
Die diesjährige Goodiebag übertraf wieder alle Erwartungen, denn sie enthielt u.a. eine Philips „Airfryer“-Friteuse, eine Packung „Alpenlachs, eine Kaffeekostprobe von Meinl, einen emaillierter Schöpflöffel von Riess, ein „Kostbar“-Pfefferprobenpackerl und so einiges mehr. Dazu konnte ich u.a. noch ein übriggebliebenes FOOL-Magazin mitnehmen. Nocheinmal vielen Dank, an das Organisationsteam sowie an alle Helferlein – wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Foodcamp!
vielen dank von mach für’s herzblatt spielen! :) :)
^^ … immer gerne! :-)
Lustig war es mit dir :) Hab mich sehr gefreut – und danke fürs Verkuppeln!