Heute hätte eigentlich das Foodcamp 2015 stattfinden sollen. Tut es natürlich nicht, sonst hätte ich gar nicht die Zeit, diese Beitrag zu schreiben. Die Gründe für die Verschiebung stehen im Moment ebenso in den Sternen wie das Datum. Ein neuer Termin „für November“ ist zwar in Aussicht gestellt, aber offenbar noch nicht fixiert. Ich hoffe jedenfalls sehr, daß alles klappt (wobei ich bei Dani & Nina da sowieso zuversichtlich bin) – #foodvie war seit 2012 immer der Szenehöhepunkt des Jahres. Wo sonst gibt es in Österreich die Gelegenheit, sich mit so vielen genußinteressierten Bloggerinnen und Bloggern fachlich auszutauschen?
Hier also noch ein paar Bilder vom letzten Jahr (einen detaillierten Bericht über das Foodcamp 2014 gibt es ja schon von der Gärtnerin), zum In-Erinnerungen-Schwelgen und Gusto-Machen.
Begrüßung & Frühstück
Viele bekannte Gesichter, aber manchen fehlt eindeutig noch der Morgenkaffee ;-)
Session „Qualitätsfisch aus Österreich“
Nach dem Frühstück gleich rohen Fisch? Aber sicher doch! Denn auch wenn ich den Namen „Alpenlachs“ immer noch für grob irreführend halte (ein Seesaibling ist nun einmal kein Lachs, schaut nicht so aus und schmeckt nicht so), so produzieren die Vertragszüchter der inzwischen den Soravia-Brüdern gehörenden Dachmarke durchaus wohlschmeckende Fische.
Mittendrin
Detailliert kann ich Katharinas interessante session „Ein (erfolgreiches) Kochbuch schreiben“ nicht mehr nacherzählen (die Checkliste für ein gutes Kochboch war jedenfalls ganz schön lang), ein Photo daraus ist aber mein absolutes Lieblingsbild unter den letztjährigen Foodcamp-Aufnahmen:
Irgendwann am späteren Vormittag habe ich dann auch selbst eine session gehalten. Unter dem augenzwinkernden Titel spherification for fun & profit ging es dabei um zwei modernistische Techniken:
- Sphärifikation (einfach und reverse)
- Karbonisierung mit der ISI-Flasche
(Uh… dazu bin ich glaub ich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch ein paar technische Daten schuldig. Der Beitrag kommt noch vor dem Foodcamp 2016, ganz festes Ehrenwort!) Naturgemäß konnte ich selbst nicht viele Bilder machen während der Session, mehr Eindrück gibt es bei Bigii und Susi.
Mittagspause (oder so)
Nach der Mittagspause war ich dann ganz kurz bei den #pastachefs Sonja & Oliver und beim Wurst-Workshop von Toni & Bene kiebitzen. Favorite am Stand der Ölmühle Fandler: Camelinaöl (Leindotter).
Werd ich zum Tofu-Tiger?
Sehr gespannt war ich schon auf „Tofu selber machen“ – mit Industrietofu konnte ich noch nie etwas anfangen, aber seit Dave Arnold von frischem, nicht gewässertem Tofu geschwärmt hat, wollte ich das einmal ausprobieren. Elisabeth Fischer vom Verein Donau Soja zeigte uns nicht nur, wie das Tofumachen geht, sondern wir konnten auch gleich den Unterschied zwischen Tofu aus kommerzieller und selbst gemachter Sojamilch erschmecken. Hier noch einmal die wichtigsten Schritte zu den Bildern (Mengen und Zeiten hab ich mir leider nicht im Vortrag aufgeschrieben, die stammen daher aus Netzfundstücken):
- Sojabohnen einweichen, abtropfen lassen und mit der passenden Menge Wasser im Blender pürieren. Die Flüssigkeit aufkochen und dann 10 – 15 Minuten köcheln und durch ein Etamin abseihen. Die resultierende Flüssigkeit ist die Sojamilch, die zum Tofu werden soll. Nicht auskühlen lassen!
- Vier Gramm Nigari auf einen Liter Sojamilch in etwas warmem Wasser auflösen.
- Nigarilösung langsam über den Rücken eines Kochlöffels in die ca. 75 °C warme Sojamilch eintropfen lassen. Sehr vorsichtig umrühren.
- Nach dem Koagulieren der Sojamilch die „Molke“ mit einem Schöpflöffel abschöpfen. Die geronnene Sojamilch in die mit einem Etamin ausgeschlagene Tofupresse gießen, kräftig auspressen und beschweren.
- Nach einigen Stunden kann der Tofu ausgepackt und verarbeitet werden.
Ausklang
Zum Trinken gab’s dann auch noch ein paar nette Sachen. Hätte ich nicht erwartet, aber Averna (bekanntlich ein Amaro) mit Bier (Peroni) schmeckt gar nicht schlecht.
Ein virtuelles Treffen in diesem Jahr. Find ich gut. Danke, Peter!
Hoffen wir, daß doch noch ein reales Foodcamp 2015 folgt!