Die heurige Ballsaison ist zwar schon (fast) zu Ende, aber auch vor dem Heringsschmaus am Aschermittwoch leistet ein Pick-me-up möglicherweise gute Dienste. Nachdem es neben Bergamotten bei Casa Caria auch wieder etwas mehr Orangen sein durften und ich die Schalen kandieren wollte, war diesmal Gelée angesagt. Ein klares, das heißt transparentes, Orangen-Gelée wohlgemerkt. Man würde meinen, daß es dazu tausende Rezepte im Netz gibt, aber nichts da.
An dieser Stelle hätte ich mir ja denken können, daß es einen Haken gibt, aber dazu bin ich zu sturschädelig. Noch dazu, wo ich bei meiner Suche doch über dieses Campari-Orange-Gelée von stef stuff gestolpert bin (Link leider nicht mehr verfügbar). Super Idee, aber klarer hätte ich’s halt gern gehabt. Aber Anleitungen? Nada.
Mittlerweile weiß ich, warum. Ohne Zentrifuge ist das Klären von Zitrussäften eine mühsame Partie. Den Saft nur aufzukochen und durch einen Kaffeefilter abzuseihen, bringt leider recht wenig. Uhrzeitbedingt habe ich auf den Versuch einer traditionellen Eiweißklärung verzichtet (rückblickend eine gute Entscheidung, denn damit bleibt das Rezept #tierfreitag-kompatibel). Zum Glück korreliert Geschmack nicht mit Transparenz!
Campari-Orange-Gelée
- Vorschau: 1.5 Liter
- Vorbereitung: 15 Min.
- Koch-/Backzeit: 30 Min.
- Fertig in: 45 Min.
Alkoholische Marmelade für das „Frühstück danach“, frei nach einem Rezept von steff stuff.
Zutaten
- 1 kg Gelierzucker 1:1
- 1 l Orangensaft sollte auch etwas Zitronensaft enthalten, also ca. 8 Orangen und 1 – 2 Zitronen
- 100 ml Campari
- 100 g Orangenzesten fein geraspelt
Zubereitung
- Orangen-Zitronen-Saft und Orangenzesten in einen Topf geben und gemeinsam aufkochen. Einige Minuten offen köcheln lassen, bis sich die Menge auf gut 900 ml reduziert hat. Zugedeckt auskühlen lassen.
- Den ausgekühlten Saft durch einen Kaffeefilter seihen. Die Zesten entsorgen.
- Den Saft und den Gelierzucker in einen hohen Topf mit dickem Boden geben und offen aufkochen lassen. Dann zumindest 5 Minuten (bzw. nach Anleitung des Gelierzuckers) köcheln lassen. (Gelierprobe nicht vergessen!)
- Herd abstellen, Campari zugießen und gut umrühren. Eine halbe Minute ziehen lassen, nochmals umrühren und die Marmelade in sterilisierte Gläser abfüllen. 24 Stunden an einem zugfreien Ort auskühlen lassen.
- Das Campari-Orange-Gelée paßt sehr gut zu mürben Kipferln.
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Das heißt, mein Campari-Orange-Gelee vom letzten Jahr hat dir geschmeckt? Dieses Jahr habe ich es wenigstens gepostet, aber auch bei mir von durchsichtig keine Rede! Es scheint auch was mit dem Gelierzucker zu tun zu haben, dass Zitrusmarmeladen nicht durchscheinend werden. Mich hat die Pomeranzenmarmelade gefuchst und wollte trotz gelungener Geliereprobe nicht fest werden, also habe ich alle Glaseln wieder aufgemacht und mit Gelierpulver noch einmal eingekocht: vorher wunderschön durchscheinend, nachher keine Spur mehr davon.
Ui, Susi, das ist mir jetzt ein bisserl peinlich, aber ich glaub das steht noch im Vorratskastl. Ich fürchte, ich koche viel mehr Marmelade, als ich dann selbst essen kann in einem Jahr und hab ganz darauf vergessen :( Ein Vergleich folgt aber! (Und Du kannst natürlich auch gern ein Kostglaserl haben.)
Der Mundschenk & Compagnie: Hihi, das kenn ich aber. Manche Sachen wandern einfach nach hinten und tauchen nach Uuuuurzeiten wieder auf. :D