Eineinhalb Jahre gibt es die Brasserie Santner nun und in dieser Zeit hat sich Küchenchef Stefan Prieler vierzehn Gault Millau-Punkte und eine Haube erkocht. Leider hatte das Grazer Publikum mit Gernot Santners Konzept einige Schwierigkeiten. Von wegen zu kleine Portionen und so. Klar, wenn man à la carte ißt und sich auf Vor‑, Haupt- und Nachspeise beschränkt, mag da etwas dran sein. Nur dafür geht man doch nicht in ein Lokal dieser Liga? Die seit einigen Monaten vergrößerten Portionen verunmöglichen es, im Magen Platz für den Fünfgänger oder gar einen (geteilten!) Käseteller zum Abschluß finden. Ich finde das schade, die Grazerinnen und Grazer mehrheitlich offenbar nicht.
Jedenfalls ging es sich offenbar ökonomisch trotzdem nicht ganz aus und so plant Gernot Santner für 2014 eine Neuorientierung der der Küche in Richtung „Brasserie“. Der bisher als Pâtissier des Hauses tätige Thomas Serret wird dann auch die Küche übernehmen. Auch das sehr feine Frühstück wird es im neuen Jahr wohl nicht mehr geben.
Viel Zeit für eine Reservierung gibt es nicht mehr, bis 21. Dezember 2013 kann man Stefan Prielers Küche noch in der Brasserie Santner erleben. Für alle, die sich noch rasch entscheiden können – vielleicht wird ja ein Tisch frei – hier zur Appetitanregung das Herbstmenü von Ende Oktober. (Und ja, wir haben natürlich für kommenden Samstag gebucht. Die Vorfreude ist schon groß, wenn auch mit einem weinenden Auge.) Wohin es Stefan Prieler danach verschlägt, ist noch offen. Wir wünschen ihm jedenfalls alles Gute (und hoffen, daß sein neuer Wirkungsort nicht allzuweit weg liegt).
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