Eigentlich sind ja Kochwettbewerbe nicht so wirklich meins. Weder zum Anschauen im TV, noch zum selbst Mitmachen – schon gar nicht gegen die ganzen talentierten Blogger/innen der Wiener Foodie-Szene. Anfang Oktober jedoch hatten Toni und Bene anlässlich der Präsentation von Leo und Karl Wrenkhs erstem Kochbuch eine kleine illustre Runde an Food-Blogger/innen in deren Kochsalon zum Wettkochen geladen. Neben den OrganisatorInnen waren auch weitere bekannte Gesichter wie Lisa (Finespitz), Kevin (The Stepford Husband) oder Claudia (La Capocuoca) anzutreffen. Nach eine kleinen Einführung der Gastgeber Leo und Karl wurden wir in drei Gruppen zu je vier bzw. fünf Personen gelost und jede Gruppe bekam drei Gerichte aus dem neuen Kochbuch zugeteilt. Dann konnte das Wettkochen auch schon beginnen.
Unsere Aufgabe, das heißt die der Gruppe 2, waren Fleischbällchen-Spieße, Mangold-Kürbis-Gemüse und „veganes Trüffelschmalz“. Während Lisa, die Spezialistin für alles, was mit Faschiertem zu tun hat, erstere übernahm und Melanie (Butter und Zucker) das Trüffelschmalz zubereitete, war ich für das Kürbis-Mangold-Gemüse verantwortlich. Ganz strikt hielten wir uns ja nicht an die Rezepte – so kamen beim Gemüse noch zusätzlich die von den Spießen übrig gebliebenen gehackten Zwiebel und etwas Zitronensaft dazu. Auch die ursprünglich angedachte Menge an Olivenöl wurde deutlich überschritten. ;-) Optisch kam das Ergebnis zwar nicht ganz so an das Kochbuchfoto heran, dem Geschmackserlebnis tat das jedoch keinen Abbruch. Gruppe 1 bereitete inzwischen Gurken-Tomaten-Salat, Weißes Ceylon-Curry mit Garnelen und Schokoküchlein zu während Gruppe 3 mit Rote-Rüben-Couscous, asiatisch gewürztem Roastbeef und Pimientos mit Champignons beschäftigt war.
Die gestrenge Jury bestehend aus Leo und Karl sowie Toni und Bene hatte es nach eigenem Bekunden nicht leicht. Nach ausführlicher Verkostung und Beurteilung durfte sich unsere Gruppe freuen: Mit einem Punkt Vorsprung wurden wir zu den Sieger/innen erklärt. Der Preis war mehr als großzügig: für jedes Gruppenmitglied gibt es ein privates Koch-Event mit Leo und Karl für bis zu zehn Menschen an einem individuellen Termin. Nach der Preisverleihung wurden dann die Ergebnisse des Wettkochens kollektiv verzehrt. Besonders gemundet hat mir das Ceylon-Curry und das Roastbeef – Kompliment an die Konkurrenz. :-)
Darüber hinaus bekamen auch noch alle das neue Wrenkh-Kochbuch geschenkt – und es ist meiner Meinung nach gelungen. Ich mag es, wenn das Konzept eines Kochbuchs stringent und klar umgesetzt ist (wie beispielsweise auch bei Katharina Seisers Büchern). Im neuen Wrenkh-Kochbuch wird von der traditionellen Menüfolge abgewichen und Kapitel sind – ähnlich wie bei Meze-Tafeln – in „Tische“ eingeteilt: Alle Gerichte werden gleichzeitig serviert und die Gäste nehmen sich was sie möchten. Vor allem geht es auch darum, dass die Gastgeberin bzw. der Gastgeber das meiste gut vorbereiten kann und somit bei den Gästen sitzen kann, ohne immer wieder aufstehen zu müssen. Jedes Kapitel enthält deshalb eine praktische Angabe der Zubereitungsreihenfolge, welche Schritte wann zu erledigen sind.
Neben Kapiteln wie „Frühling“ oder „Winter“ finden sich ausgewählte regional- bzw. länderspezifische Einteilungen wie „Israel“, „Bretagne“ oder „Sri Lanka“. Auf Schnick-Schnack und allzu ungewöhnliche Zutaten – und wenn doch, dann sind sie im Asia-Laden des Vertrauens zu bekommen – haben die beiden verzichtet. Dafür werden mittels Kennzeichnungen der Gerichte auf verschiedene Ernährungsweisen (vegan, laktosefrei, glutenfrei) eingegangen und bei Bedarf auch kleine Anpassungshinweise gegeben. Definitiv eine Inspiration für die nächste gesellige Tafelrunde mit Freundinnen und Freunden daheim.
Zum Buch
Leo und Karl Wrenkh: Vom Glück gemeinsam zu essen. Brandstätter Verlag Wien, 2015. 208 Seiten. Erhältlich um 29,90 Euro.
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