Auch diesmal wurde die Weinbegleitung wieder mit der Hilfe von Helmut vom Gallier in Graz ausgewählt (ein herzliches Danke an dieser Stelle). Weißwein zum Fisch war irgendwie klar, aber zumindest die Weine zur Bouillabaisse müssen auch genügend Kraft haben um mit der Würze mitzuhalten.
Die ersten beiden Weine waren sehr schnell gefunden: Zu Scampo und Jakobsmuschel ein Albariño Gundian 2011 aus der Nähe von Santiago de Compostella (Galicien, Spanien). Ein frischer, fruchtiger Wein mit, für spanische Weine, ausgeprägter Säure und wenig Alkohol (12 % vol).Danach zur Bouillabaisse ein Xarel·lo 2011 von Miquel Pons aus der Gegend von Barcelona (Katalonien, Spanien). Ein weicher und wuchtiger Wein aus einer autochthonen Rebsorte, der aber noch Platz für eine Steigerung läßt. Durch die Lagerung in kleinen Holzfässern kommen die Noten von Vanille, die ein ausgezeichnetes Geschmackserlebnis erzeugen (der Xarel·lo ist derzeit einer meiner Lieblingsweißweine). Diesen Wein hat Helmut auf Verdacht mit einer Lieferung Cava mitbestellt, da einer der Cavas auch aus dieser Rebsorte gekeltert wurde.
Daher war auch schon der Schaumwein als Apéritif klar: Der Cava von Miquel Pons Brut nature Xarel·lo. Durch den Barriqueeinsatz ist auch dieser Cava recht kräftig. Leider ist sich eine Querverkostung von Cava und Xarel·lo nicht ausgegangen – das werd‘ ich wohl ein andermal nachholen müssen ;-).
Da zum Zeitpunkt des Einkaufens noch nicht klar war, ob die Bouillabaisse in einem oder zwei Gängen serviert würde, habe ich noch einen weiteren Wein ausgesucht. Die Wahl fiel auf einen 2010er Grand Marrenon Blanc aus dem Süden Frankreichs, etwas östlich von Avignon. Dieser Wein ist gegenüber dem Xarel·lo noch eine Steigerung und paßte ebenfalls ausgezeichnet zur Bouillabaisse. Der kräftige Geschmack und der nicht übertriebene Holzeinsatz machten diesen Wein auch ausgezeichnet zu trinken, nachdem wir uns satt gegessen hatten und uns intensiver unseren Gesprächen und Diskussionen widmeten.
Zu guter Letzt war noch eine Begleitung zum Clafoutis gefragt. Hier entschied ich mich für einen Moscato d’Asti 2011 von Ceste aus dem Piemont (Italien). Ein süßer Asti mit 105 g Restzucker, im Stahltank vergoren ohne Imprägnierung (CO2-Zugabe) – für mich ein Maß, wie Asti schmecken kann und sollte. Kein Vergleich zu den Massen-Astis aus unseren Supermärkten!
Noch ein kurzer Blick auf die Rechnung: Da schon absehbar war, daß der Fisch schon recht kostspielig wird, sollte der Wein auch nicht zu teuer werden. Alle Weine kosteten 8,90 Euro, bis auf den Cava um 11,90 Euro. Für die dreizehn Personen brauchten wir eine Flasche katalanischen Sprudel (gekauft hatte ich zwei – es zahlte sich aber ob des Timings und schon genossener anderer Apéritifs nicht aus, noch die zweite Flasche zu öffnen), je drei Flaschen Albariño, Xarel·lo und Grand Marrenon Blanc sowie zwei Flaschen Moscato.
Es war mir wieder eine große Freude, bei Helmut Wein einkaufen zu gehen. Ich finde es immer wieder schön mit einem Menü zu ihm zu kommen, zu beobachten wie rasch er auf den passenden Wein weist und dann über die etwas unklareren Fälle zu diskutieren. Und besonders schön ist es, den guten Wein in bester Gesellschaft zu trinken, die den Wein auch zu genießen weiß. Ich freu mich schon auf das nächste Festmahl!
Das freut den Gallier aber aus vollem Herzen – auch wenn die Weinbegleitung in diesem Fall ja nicht hauptsächlich gallisch sondern spanisch war ;-))
ProstMahlzeit!!!
Spanisch? Laß das bloß nie die Katalanen hören!