Eine meiner liebsten Kindheitserinnerungen dreht sich um den Ribiselkuchen meiner Mutter. Noch warm vom Blech genascht, ein Traum! Die sommerlichen Temperaturen waren für mich der Anlaß, dieses alte „Familienrezept“ (es stammt der Fama nach aus einem Haushaltslehrbuch meiner Tante, aber ganz genau weiß das niemand mehr) nachzubacken.
Leider hat Ribiselsaison noch nicht begonnen, aber bis dahin können wir uns mit einem Rhabarberkuchen trösten. Das Rezept ist eh ident, bis auf die Beeren halt. Und weil grad bei Änderungen sind: Schon meine Mutter hat den Zuckeranteil im Teig immer um 50 g reduziert, das habe ich im untenstehenden Rezept übernommen. Beim ersten Versuch mit der originalen Milchmenge ist mir die Masse deutlich zu fest geraten. Sie ließ sich dann fast nicht aufstreichen. Beim zweiten Mal habe ich daher die Milch verdoppelt – zumindest mit meinem Mehl hat die Konsistenz dann perfekt gepaßt. Hier als ein bißchen aufpassen, die Teigmasse soll auch nicht davonrinnen!
PS: Den Kuchen niemals abdecken und nie nicht, unter keinen Umständen in den Kühlschrank stellen! Die Baiser-Schicht verzeiht da gar nichts, wie ich beim ersten Kuchen feststellen mußte. (Eine lediglich aufgelegte Lage Alufolie hat ausgereicht, meine zart krachende Kruste in Gatsch zu verwandeln.)
Rhabarberkuchen
- Vorschau: 1 kleines Blech
- Vorbereitung: 30 Min.
- Koch-/Backzeit: 30 Min.
- Fertig in: 60 Min.
Eigentlich ein Ribiselkuchenrezept aus der Schulzeit meiner Tante
Zutaten
- 100 g Staubzucker
- 1 Vanilleschoten Nur das Mark
- 3 Eier Dotter und Eiklar getrennt
- 3 EL Wasser
- 50 g Butter zerlassen
- 250 g Weizenmehl
- 125 ml Milch
- 8 g Backpulver
- 200 g Zucker Feinkristallzucker
- 300 – 375 g Rhabarber holzige Strünke abgeschnitten
Zubereitung
- Staubzucker mit einer Prise Salz mischen. Anschließend mit dem Vanillemark, den Eidottern und den 3 EL (kalten) Wassers mit der Küchenmaschine sehr schaumig aufschlagen.
- Mehl und Backpulver gründlich mit einander vermischen. In die schaumig geschlagene Masse die zerlassene Butter einrühren und dann löffelweise abwechselnd die Mehl-Backpulver-Mischung und die Milch zugeben.
- Fingerdick auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech aufstreichen. Backrohr auf 175 °C vorheizen.
- Den Teigboden bei 150 °C mit Heißluft 10 Minuten hellgelb backen.
- Die Eiklar mit dem Feinkristallzucker und einer Prise Salz sehr steif schlagen.
- Die Rhabarberstangen in relativ kleine Würfel (ca. Ribiselgröße ;-)) schneiden und vorsichtig unter den Eischnee heben.
- Eischnee gleichmäßig auf dem ausgekühlten Teigboden verteilen.
- Bei fallender Temperatur weiterbacken, bis die Baiser-Masse hart wird (bei mir genügten dafür 30 Minuten bei 150 °C Heißluft, etwas weniger wäre aber wahrscheinlich besser gewesen).
- Den Kuchen überkühlen lassen und in passende Stücke vorschneiden (die ersten werden meist noch warm stibitzt). Er hält ein bis zwei Tage, darf aber keinesfalls bedeckt werden, da das Baiser sonst gatschig wird.
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