Bild: Der Küchenmeister | mnd.scFreitag ist ein neues Spielzeug bei mir gelandet. Ein Standmixer beziehungsweise Blender, wie das auf gut Amerikanisch heißt. Also nicht irgendein Blender, sondern ein high-power blender. Genauer: Ein „Vitamix TNC5200″. In Europa werden diese Geräte offenbar fast ausschließlich für die Rohkost- und Smoothie-Szene vermarktet. Wobei es nicht verwunderlich ist, daß die Verbreitung in heimischen Küchen im Vergleich zu den USA gering ist. während man sich auf eGullet über den „lächerlich hohen“ Preis von 400 Dollar beschwert, kostet das gleiche Modell hierzulande um die 600 Euro – also ziemlich genau das Doppelte.
Braucht man das, wenn man sich nicht primär von green smoothies zu ernähren gedenkt? Ich möchte es für mich in den nächsten zwei Monaten herausfinden. Die Firma Keimling war so nett, mir für diese Zeit ein Leihgerät zur Verfügung zu stellen. Anregungen und Rezepte gibt es im Netz jedenfalls genug („Tahini? Braucht man nicht. Einfach ganze Sesamkörner zum Hummus geben!“) und auch im Lieferumfang ist ein dicker Rezeptordner enthalten. Und falls mir das nicht mehr ausreicht Modernist Cuisine setzt das Vorhandensein eines solchen Blenders sowieso voraus.
Ich habe mich ja schon länger mit dem Thema „Pürieren“ beschäftigt und für die meisten Dinge kommt man auch mit einem guten Stabmixer (bei mir ein ESGE/Bamix mit 250 Watt) recht weit, aber bei Hummus wird’s zum Beispiel schon recht mühsam. Außer man entfernt vorher wirklich alle Hüllen der einzelnen Kichererbsen, was halt nicht weniger mühsam ist. Und an crushed ice oder frozen daiquiris braucht man gar nicht zu denken. Ganz kurz hatte ich einmal einen Billig-Blender aus dem Supermarkt (vermutlich unter 100 Euro, es war ein Geschenk). Formulieren wir es so: Wir wurden keine Freunde und ich bin nach knapp zwei Wochen reumütig zu meinem Stabmixer (damals noch ein Braun) zurückgekehrt.
Im wesentlichen gibt es in dieser Produktklasse für den nicht-gewerblichen Bereich in Europa zweieinhalb Konkurrenten:
Den „Vitamix TNC5200“ (bzw. technisch ident mit zusätzlichem Becher für das Mahlen von trockenen Lebensmitteln und Gewürzen als „Vitamix Super TNC5200“),
Wobei letzterer eben nur halb zählt, denn mit maximal 10.200 Umdrehungen pro Minute ist er als Blender im Vergleich zum Vitamix (37.000 Umdrehungen pro Minute in der Turbostufe) und Blendtec (28.000 Umdrehungen pro Minute) einfach deklassiert. (Wenn man seine sonstigen Fähigkeiten schätzt oder benötigt, ist er als Bonus halt auch ein ganz passabler Standmixer.) Allen drei Geräten gemeinsam ist, daß sie im deutschsprachigen Raum nur zu sehr phantasievollen Preisen erhältlich sind, wobei der Vitamix noch am günstigsten ist. Ein Total Blender ihm preislich nur als Import aus Großbritannien gefährlich (umgerechnet rund 560 Euro inklusive Versand). Der Thermomix kommt mit über 1000 Euro ohnehin nur in Frage, wenn man die Rühr- und Garfunktionen nutzen will.
Bild: Der Küchenmeister | mnd.scIm Gegensatz zur digitalen Konkurrenz sind die Bedienelemente des Vitamix rein analog: Zwei Schalter (links Turbostufe, rechts ein/aus) und ein Drehrad für die Geschwindigkeit sind alles. Der Becher mit dem (wechselbaren) Messer wird einfach auf die Motorbasis gestellt. Eine Verriegelung gibt es nicht, die Zahnradkupplung und die vier Gummipuffer halten den Becher aber recht stabil. Trotz meiner anfänglichen Befürchtungen gab es auch bei Turbogeschwindigkeit bis jetzt keine Probleme (sicherheitshalber allerdings immer mit der Hand auf dem Deckel). Wenn man Becher und Deckel immer gleich auswäscht, ist die Reinigung jedenfalls kein Problem (die Motorbasis darf man im Fall des Falles natürlich nur feucht abwischen).Bild: Der Küchenmeister | mnd.scAngesichts der aktuellen Temperaturen entschied ich mich am Freitag als ersten Funktionstest für eine schnelle Suppe: Gazpacho andaluz paßt bei der Hitze einfach perfekt. Und einfacher als mit dem Vitamix war die Zubereitung auch noch nie. Eine große Gurke, relativ grob zerkleinert, ein Paprika, einige Paradeiser, zwei Zehen Knoblauch und eine Schalotte. Dazu Essig (normaler Weinessig war aus, daher ein einfacher aceto balsamico und ordentlich Olivenöl (mein letztes Noan Pure). Ah ja, grobes Meersalz hab ich auch gleich dazugegeben. Sechzig Sekunden später (mit der Turbostufe) war die Suppe fertig. Obwohl ich keines der Gemüse geschält oder entkernt hatte, waren da keine Stückchen mehr spürbar. Beeindruckend. Der Vitamix macht definitiv Lust auf mehr!Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc
Der Küchenmeister arbeitet als Informatiker und dilettiert in seiner Freizeit am Herd und Zirkulator. Seit einigen Jahren gilt sein besonderes Interesse den modernen Küchentechniken.
Bei mir ist der Vitamix seit gut 4 Jahren das meist genutzte Küchengerät, überwiegend mache ich damit „grüne Smoothies“ nach Boutenko, aber bei der Hitze im Moment ist er auch täglich für Rohkost-Eis im Einsatz und natürlich auch für Pflanzenmilch aus Cashews oder anderen Nüssen. Ich möchte ihn nicht mehr hergeben.
Hallo Simon! Ja, wenn man hauptsächlich Rohkost ist, kann ich mir gut vorstellen, daß es nicht ohne einen Vitamix oder Blendtec geht. Wobei ich mit den meisten Nußmilchrezepten von Rohkost-Sites nicht klar komme: Milch aus ungeschälten Mandeln schmeckt einfach *bäh*
Mein Ziel ist es eher, zu schauen, ob der Blender generell in der Küche nützlich ist. (Und nach den ersten Wochen schaut es recht gut für ein „ja“ aus.)
Bei mir ist der Vitamix seit gut 4 Jahren das meist genutzte Küchengerät, überwiegend mache ich damit „grüne Smoothies“ nach Boutenko, aber bei der Hitze im Moment ist er auch täglich für Rohkost-Eis im Einsatz und natürlich auch für Pflanzenmilch aus Cashews oder anderen Nüssen. Ich möchte ihn nicht mehr hergeben.
Hallo Simon! Ja, wenn man hauptsächlich Rohkost ist, kann ich mir gut vorstellen, daß es nicht ohne einen Vitamix oder Blendtec geht. Wobei ich mit den meisten Nußmilchrezepten von Rohkost-Sites nicht klar komme: Milch aus ungeschälten Mandeln schmeckt einfach *bäh*
Mein Ziel ist es eher, zu schauen, ob der Blender generell in der Küche nützlich ist. (Und nach den ersten Wochen schaut es recht gut für ein „ja“ aus.)