Armada Terrace
Ein Hotelrestaurant im dritten Stock (ja, in der Istanbuler Altstadt kann das noch ganz oben sein!) mit phänomenaler Aussicht auf die asiatische Seite der Stadt. Meine Begleitungen wollten mir das erst ja nicht glauben und schwafelten was von „Goldenes Horn“. Ein Blick in die Karte überzeugte sie dann aber, daß sich das mit einem südseitigen Tisch wohl nicht ganz in Einklang bringen ließ.
Das Armada Terrace war unser erster kulinarischer Zwischenstop am Anreiseabend (ein Sonntag). Ganz hin und weg waren wir vom Service (selbst nachdem wir schon bezahlt hatten und aufgestanden waren, wurde noch einmal das Wasser nachgeschenkt!), weshalb wir es dann noch ein zweites Mal besuchten. Das Essen auch diesmal wirklich sehr OK. Unter der Woche war die Servicequalität vom Sonntag aber offenbar auch in Istanbul nicht aufrechtzuerhalten; es war deutlich weniger Personal unterwegs. Nicht auf den Bildern, aber sehr fein der (zumindest angeblich) hausgemachte Abschiedsliqueur: Weichseln mit einem Hauch Zimt, Nelken und Kardamom (die einzige Zutat, die wir nicht selbst herausgeschmeckt haben).
Paşazade
Unser zweites Hotelrestaurant war das Paşazade, auf osmanische Küche spezialisiert. Auf der englischsprachigen Homepage sind teils unterhaltsame Anekdoten zur Entstehung der einzelnen Gerichte angeführt, für deren Realitätsbezug übernehme ich aber keine Haftung ;-)
Şehzade Erzurum Cağ Kebabi
Zu Şehzade Erzurum Cağ Kebabi hat es uns auf Empfehlung von Istanbul Eats verschlagen, aber in einem Faltblatt des Hotels wär’s auch gestanden. Ich glaube trotzdem nicht, daß es viele Touristinnen und Touristen in die Hocapaşa Sokak verschlägt, dazu ist das Gäßchen zu klein. Obwohl, wer weiß, immerhin wurde das kleine Lokal auch schon in der New York Times erwähnt. Darauf sind sie nicht ganz unstolz, wie man an der Tischdekoration erkennen kann.
Cağ Kebap ist vermutlich älter als das uns geläufige Döner Kebap. Der Unterschied besteht hauptsächlich darin, daß für Cağ Kebap ein horizontaler Spieß und ein Holzfeuer verwendet werden. Und natürlich im Geschmack. Wow! Zartes Lamm mit feinem Grillaroma, dazu Fladenbrot, knackiger Salat und Ezme (scharf, aber von crushing pain, wie auf der zweisprachigen Speisekarte angekündigt, weit entfernt). Beim ersten Besuch wollten wir die Nachspeise (ja, wieder eine Art Baklava) auslassen, aber der Wirt hat sie uns aufgedrängt. Ein Stück für drei Personen hat dann auch nicht gereicht, wir haben nachbestellt!
Hafız Mustafa
Ein Zufallsfund, aber nach Şehzade Erzurum Cağ Kebabi sind wir quasi über und in den Demel von Istanbul gestolpert. Hafız Mustafa, gegründet 1864. Obwohl ich Hafız Mustafa mit diesem Vergleich vermutlich unrecht tue. Wie auch immer, im oberen Stockwerk der Zentrale gibt es ein nettes Café mit Ausblick auf die Galata-Brücke (und ja, diesmal ist’s wirklich das Goldene Horn. Dazu gibt’s gefühlte drei Millionen verschiedene Sorten Baklava, Lokum und kandierte Früchte. Wobei „Früchte“ für unsere Verhältnisse sehr weit, also botanisch, ausgelegt wird: Neben Orangenschalen, Mandarinen und Kastanien gibt es hier auch Melanzani und Paradeiser in kandierter Form zu kaufen (letztere schmecken im Unterschied zu den wirklich guten Maroni übrigens hauptsächlich süß).
Der Würstelstand von Istanbul
Nein, Döner gibt’s hier vergleichsweise selten (und wenn, dann nicht an einem Standl). Die wahre Snack-Leidenschaft der türkischen Bevölkerung ist der Maronibrater. Woher auch immer im Sommer die Maroni kommen (beim ebenfalls allgegenwärtigen Mais ist das irgendwie leichter vorstellbar).
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