Den folgenden Eintrag habe ich kurz nach 16 Uhr begonnen, aber erst jetzt fertiggestellt. Wir sind mittlerweile nicht mehr vollkommen fahrtauglich, aber wohlgemut bei der Zubereitung des Desserts. Von ca. 8 Litern Bouillabaisse ist bei 13 Esserinnen und Essern ein knapper Liter übrig geblieben. :)
So, langsam wird die Zeit knapper: Um 18 Uhr sollen die Gäste kommen, wir sind aber noch nicht am Ort des Gelages eingetroffen. Im Moment warten wir gerade darauf, daß die zweimal gekochten Jakobsmuscheln nach dem ersten Durchgang im Eisbad auskühlen. Gleichzeitig sollten die Scampi für die Vorspeise auftauen. Naja, ein bißchen Zeit ist ja noch.
Der Fischfond war ein kleines Abenteuer für sich, mit dem Gemüse reden wir ja doch von fast 18 kg Material (Fisch, Gemüse und Flüssigkeit). Den Plan, das Modernist-Cuisine-Rezept (sous-vide) zu kochen, habe ich nach dem Putzen der Fischköpfe aufgegeben. Viel zu scharfzahnig alles, dafür muß ich mir einmal extra dicke Spezialbeutel besorgen. (Vom heutigen Ausflug zu Eishken Estate sind aber eh wieder zwei Kilo FIschkarkassen in meinem Tiefkühler gelandet, dem Experiment steht also nichts im Wege.)
Ich habe mich dann für die Variante im Druckkochtopf entschieden. Für die Kochdauer wollte ich mich an Heston Blumenthal orientieren (30 Minuten, auch wenn sein Rezept wesentlich elaborierter war). Die Menge war natürlich selbst für meinen 12-Liter-Topf von Fissler zu viel. Also zwei Etappen. Was ein Glück war, denn den der erste Versuch wurde ein bisserl anders, als geplant. Es sollte ein heller Fond werden. In der Eile muß ich wohl aufs Umrühren vergessen haben (oder es war einfach für die Menge der festen Zutaten zu wenig Flüssigkeit im Topf). Jedenfalls hat sich am Boden eine Kruste angelegt (ein schöner Euphemismus für „angebrannt“ ;-)), die den ganzen Fond tiefbraun gefärbt hat.
Also die unterste Schicht im Topf lassen und gleich Geschmacksprobe (mit ein bißchen Salz): Intensiver Fischgeschmack, vielleicht eine Spur zu viel Gelatine und eine recht merkbare Sternanisnote. Letzeres könnte an der Pi-mal-Daumen-Teilung der Zutaten liegen. Oder aber die Dosierung der Gewürze im MC-Rezept paßt einfach nicht zur intensiveren Extraktion im Druckkochtopf.
Für Version 2 daher weniger Sternanis und mehr Wasser. Und das Umrühren beim nochmaligen Aufkochen (nach der Zugabe der Fischkarkassen) nicht vergessen. Sicherheitshalber habe ich auch die Kochzeit noch auf 25 Minuten reduziert und das Gas etwas weiter heruntergeregelt. Das Resultat kann sich sehen und schmecken lassen. Nur für ein Rezept hab ich bei der Teilung der Zutaten leider ein bißchen zu freihändig agiert.
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