Life is not like a box of chocolates. It's more like a jar of Jalapeños: you never know, what you do today may burn your ass tomorrow.

Modernes Sprichwort

Ein Glas Jalapeños

"Red Savina"- und Twilight-Chilis
Bild: Die Gärt­ne­rin | mnd.sc
Die­ser weise Spruch bewahr­hei­tete sich lei­der vor eini­ger Zeit für den Küchen­mei­ster: Beim Kan­die­ren der ersten Ernte mei­ner dies­jäh­ri­gen Chi­li­pflan­zen kam es zu einem unglück­li­chen Zusam­men­tref­fen mit hei­ßem Läuterzucker.

Mein Chi­liex­pe­ri­ment begann vor ein paar Jah­ren, als ich durch eine Freun­din auf die Idee kam, zu ver­su­chen exo­ti­sche, bzw. außer­ge­wöhn­li­che Pflan­zen zu zie­hen. Mit den ent­spre­chen­den Infor­ma­tio­nen aus einem ein­schlä­gi­gen Forum, gab es dann kein Hal­ten mehr – gesagt, getan, schon bald tum­melte sich bei mir eine illu­stre kleine Runde an Zitrus­pflan­zen, Avo­ca­dos, Pita­ha­yas, Orchi­deen – und natür­lich Chi­lis. Schließ­lich wollte ich ja auch ein biss­chen etwas ern­ten kön­nen (was z.B. bei Avo­ca­dos hier­zu­lande nur schwer bis gar nicht mög­lich ist).

Reife (rot) und unreife (violett) Twilight-Chilis
Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc
Somit kom­men die mei­sten Chi­lis, die der Küchen­mei­ster für seine Krea­tio­nen ver­wen­det, aus eige­nem Anbau – selbst­ver­ständ­lich bio, ohne jeg­li­che Spritz­mit­tel. Jedes Jahr gibt es andere Sor­ten, man­che blei­ben aber auch Kon­stan­ten, wie die von Lila zu Gelb­orange zu Rot rei­fen­den NuMex- bzw. Twilight-Chi­lis (aus der Art Cap­si­cum annuum). Diese Sorte zeich­net sich neben ihrer mitt­le­ren Schärfe (Stufe 6 bis 7 auf der Sco­ville-Skala) auch durch ihre opti­schen Vor­züge aus – durch die ver­schie­de­nen Rei­fe­sta­dien sind oft Früchte ver­schie­de­ner Farbe gleich­zei­tig an der Pflanze.

Oranger Habanero-Chili
Bild: Die Gärt­ne­rin | mnd.sc
Eine wei­tere Chi­li­fa­mi­lie die ich – auch wegen des Küchen­mei­sters Vor­liebe für Schär­fe­ex­pe­ri­mente – gerne anbaue, sind Haba­ne­ros (ein Cul­ti­var von Cap­si­cum chi­nense). Die­ser Zucht­form zeich­net sich durch ihre feu­rige Schärfe und ein fruch­tig-tro­pi­sches Aroma aus – Haba­ne­ros gehö­ren zu den schärf­sten Chi­lis der Welt. Daher ist hier beson­dere Vor­sicht bei der Ver­ar­bei­tung gebo­ten – sel­bige sollte nie ohne Schutz­hand­schuhe erfol­gen. Für den durch­schnitt­li­chen euro­päi­schen Geschmack ist die extreme Schärfe der Haba­ne­ros wirk­lich gewöh­nungs­be­dürf­tig. Sich geschmack­lich heran tasten ist hier unbe­dingt not­wen­dig. Eine Mög­lich­keit das Ganze etwas zu „ent­schär­fen“ ist die Kerne und die inne­ren Zell­wände zu ent­fer­nen. Darin befin­det sich näm­lich das mei­ste Cap­sai­cin, der Stoff der für die Schärfe ver­ant­wort­lich ist. Bei mei­nen Haba­nero-Pflan­zen war auch schon mal die Sorte Red Savina dabei, wel­che lange Zeit als die schärf­ste Chili der Welt galt. Die­ses Jahr sind es zwei mexi­ka­ni­sche Haba­ne­ros gewor­den. Der­zeit befin­den sie sich wie man sieht noch im Rei­fungs­pro­zess, aber im Laufe des Herb­stes soll­ten sie noch orange werden.

Habanero-Cultivar "Red Savina"
Bild: Die Gärt­ne­rin | mnd.sc
Habanero-Jungpflanze im Anzuchttopf
Bild: Die Gärt­ne­rin | mnd.sc
Chiliblüten und -knospen
Bild: Die Gärt­ne­rin | mnd.sc
Auf­zucht- und pfle­ge­tech­nisch sind Chi­lis grund­sätz­lich nicht so kom­pli­ziert – meine Pflan­zen ste­hen in Töp­fen und haben einen son­ni­gen bis halb­schat­ti­gen, wind­ge­schütz­ten Stand­ort. Bal­kon oder Ter­rasse sind für die Chi­li­auf­zucht z.B. gut geeig­net. Mit regel­mä­ßi­gem, aber nicht über­mä­ßi­gem Gie­ßen bin ich stets sehr gut gefah­ren, denn die Pflan­zen mögen weder län­gere Zeit staub­trockene Erde noch „nasse Füße“. Grund­sätz­lich habe ich um die Pflan­zen eher weni­ger Auf­wand betrie­ben, also fast nicht gedüngt oder zurück­ge­schnit­ten. Sel­bi­ges kann man aber natür­lich machen – für aus­führ­li­chere Infos zum Chi­li­an­bau kann ich die Seite Pep­per­world emp­feh­len. Saat­gut bzw. junge Pflan­zen bekommt man heut­zu­tage auch teil­weise schon im Gar­ten­cen­ter. Ich bevor­zuge hier­für aller­dings grund­sätz­lich Pflan­zen­märkte, wie jenen im Bota­ni­schen Gar­ten in Wien, der jedes Jahr im April stattfindet.

Reife und unreife Thai-Chilis
Bild: Der Küchenmeister | mnd.sc
Bis­he­rige Ver­ar­bei­tungs­expe­ri­mente waren Dör­ren (danach roch der ganze Raum nach Chili, was aber durch gutes Durch­lüf­ten wie­der ver­schwand), Kan­die­ren und an einer Schnur auf­ge­hängt Trock­nen. Hier­bei ist zu beach­ten, dass sich dick­flei­schige Chi­lis wie Haba­ne­ros nicht zum an der Luft Trock­nen, son­dern eher zum Dör­ren oder Ein­frie­ren eig­nen. Bin schon gespannt was sich der Küchen­mei­ster für den Rest der dies­jäh­ri­gen Chi­liernte ein­fal­len lässt!

Die Gärt­ne­rin

Eva ist diplomierte Sprachwissenschafterin und begeisterte Hobbygärtnerin. Neben der Aufzucht von diversen Chili-Sorten gilt ihre besondere Aufmerksamkeit der Pflege feiner Küchenkräuter und exotischer Zimmerpflanzen - wenn sich beides vereinen lässt wie bei Kardamom, umso besser.

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2 Kommentare

  • Kulinarikerin schrieb:

    Schöne Aus­beute. Unser Chi­li­jahr war heuer lei­der nicht sehr erfolgreich :(
    In ein paar Mona­ten dann: auf ein Neues!

  • Die Gärt­ne­rin schrieb:

    Hallo Kuli­na­ri­ke­rin,
    danke dir! Ja, die­ses Jahr waren ein paar hüb­sche Exem­plare dabei. :)
    Ich wün­sche dir für näch­stes Jahr viel Erfolg mit den Chilis!

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