Mein Chiliexperiment begann vor ein paar Jahren, als ich durch eine Freundin auf die Idee kam, zu versuchen exotische, bzw. außergewöhnliche Pflanzen zu ziehen. Mit den entsprechenden Informationen aus einem einschlägigen Forum, gab es dann kein Halten mehr – gesagt, getan, schon bald tummelte sich bei mir eine illustre kleine Runde an Zitruspflanzen, Avocados, Pitahayas, Orchideen – und natürlich Chilis. Schließlich wollte ich ja auch ein bisschen etwas ernten können (was z.B. bei Avocados hierzulande nur schwer bis gar nicht möglich ist).
Somit kommen die meisten Chilis, die der Küchenmeister für seine Kreationen verwendet, aus eigenem Anbau – selbstverständlich bio, ohne jegliche Spritzmittel. Jedes Jahr gibt es andere Sorten, manche bleiben aber auch Konstanten, wie die von Lila zu Gelborange zu Rot reifenden NuMex- bzw. Twilight-Chilis (aus der Art Capsicum annuum). Diese Sorte zeichnet sich neben ihrer mittleren Schärfe (Stufe 6 bis 7 auf der Scoville-Skala) auch durch ihre optischen Vorzüge aus – durch die verschiedenen Reifestadien sind oft Früchte verschiedener Farbe gleichzeitig an der Pflanze.Eine weitere Chilifamilie die ich – auch wegen des Küchenmeisters Vorliebe für Schärfeexperimente – gerne anbaue, sind Habaneros (ein Cultivar von Capsicum chinense). Dieser Zuchtform zeichnet sich durch ihre feurige Schärfe und ein fruchtig-tropisches Aroma aus – Habaneros gehören zu den schärfsten Chilis der Welt. Daher ist hier besondere Vorsicht bei der Verarbeitung geboten – selbige sollte nie ohne Schutzhandschuhe erfolgen. Für den durchschnittlichen europäischen Geschmack ist die extreme Schärfe der Habaneros wirklich gewöhnungsbedürftig. Sich geschmacklich heran tasten ist hier unbedingt notwendig. Eine Möglichkeit das Ganze etwas zu „entschärfen“ ist die Kerne und die inneren Zellwände zu entfernen. Darin befindet sich nämlich das meiste Capsaicin, der Stoff der für die Schärfe verantwortlich ist. Bei meinen Habanero-Pflanzen war auch schon mal die Sorte Red Savina dabei, welche lange Zeit als die schärfste Chili der Welt galt. Dieses Jahr sind es zwei mexikanische Habaneros geworden. Derzeit befinden sie sich wie man sieht noch im Reifungsprozess, aber im Laufe des Herbstes sollten sie noch orange werden.Aufzucht- und pflegetechnisch sind Chilis grundsätzlich nicht so kompliziert – meine Pflanzen stehen in Töpfen und haben einen sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort. Balkon oder Terrasse sind für die Chiliaufzucht z.B. gut geeignet. Mit regelmäßigem, aber nicht übermäßigem Gießen bin ich stets sehr gut gefahren, denn die Pflanzen mögen weder längere Zeit staubtrockene Erde noch „nasse Füße“. Grundsätzlich habe ich um die Pflanzen eher weniger Aufwand betrieben, also fast nicht gedüngt oder zurückgeschnitten. Selbiges kann man aber natürlich machen – für ausführlichere Infos zum Chilianbau kann ich die Seite Pepperworld empfehlen. Saatgut bzw. junge Pflanzen bekommt man heutzutage auch teilweise schon im Gartencenter. Ich bevorzuge hierfür allerdings grundsätzlich Pflanzenmärkte, wie jenen im Botanischen Garten in Wien, der jedes Jahr im April stattfindet.Bisherige Verarbeitungsexperimente waren Dörren (danach roch der ganze Raum nach Chili, was aber durch gutes Durchlüften wieder verschwand), Kandieren und an einer Schnur aufgehängt Trocknen. Hierbei ist zu beachten, dass sich dickfleischige Chilis wie Habaneros nicht zum an der Luft Trocknen, sondern eher zum Dörren oder Einfrieren eignen. Bin schon gespannt was sich der Küchenmeister für den Rest der diesjährigen Chiliernte einfallen lässt!Ein Glas Jalapeños
Dieser weise Spruch bewahrheitete sich leider vor einiger Zeit für den Küchenmeister: Beim Kandieren der ersten Ernte meiner diesjährigen Chilipflanzen kam es zu einem unglücklichen Zusammentreffen mit heißem Läuterzucker.
Schöne Ausbeute. Unser Chilijahr war heuer leider nicht sehr erfolgreich :(
In ein paar Monaten dann: auf ein Neues!
Hallo Kulinarikerin,
danke dir! Ja, dieses Jahr waren ein paar hübsche Exemplare dabei. :)
Ich wünsche dir für nächstes Jahr viel Erfolg mit den Chilis!