Austern sind ja so eine Sache. In Paris haben sie mir nicht wirklich geschmeckt, aber das war über zehn Jahren und seit damals hat sich mein Gaumen doch stark weiterentwickelt. Diesmal also: Meer mit einem Hauch Zitrone. Eine zweite wär schon noch gegangen, aber kiloweise, wie es manchmal berichtet wird, könnt ich sie nicht schlürfen. Gerne wieder! Die eigentliche Vorspeisen waren dann Wiener Weinbergschnecken (klassisch mit Schneckenbutter) und Entenleberterrine. Beides gut, wobei ich bzgl. der Terrine meine Gänseleberterrine vom letzten Silvesterfest vorziehe.
Die Gärtnerin wollte das Molluskenthema gemeinsam mit mir durchziehen, aber die Jakobsmuscheln waren leider aus. Also nur Moules de bouchot für mich und Wolfsbarsch für die Gärtnerin. Beides sehr nett, sicher die besten Miesmuscheln seit langer Zeit. Dazu einen 2009er Riesling aus dem Elsaß (Trimbach). (Mit 27 Euro gehört der Riesling zu den teureren Weinangeboten im Beaulieu, nur der Champagner kostet deutlich mehr.)Nachdem wir beim Dessert schon nahe an der Sperrstunde (22 Uhr) waren, war die Nachspeisenauswahl schon etwas eingeschränkt. Die tarte au citron war gut, die tarte clafoutis aux griottes war eher solala.Zumindest für unseren Besuch kann man sagen: Wegen der Nachspeisen muß man nicht ins Beaulieu. Aber sonst gibt es ja genug Gründe. Dazu gehört auch das wirklich nette und aufmerksame Personal. Vielleicht lag’s an der Uhrzeit, aber zum Kaffee bekamen wir dann auch noch vier petits fours dazu. Leider blieb für die Besichtigung der Greißlerei (offiziell: Épicerie fine & Fromagerie) dann nicht mehr viel Zeit. Für den Fallot-Senf hat’s aber noch gereicht – der Rest wird beim nächsten Besuch näher in Augenschein genommen!
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