Bilder: Der Küchenmeister | mnd.sc
Das eigentliche Abendessen wurde dann im Wohnzimmer aufgetragen, dank der deckenhohen Fenster blieb die Aussicht aber großartig. Auffälligstes Element der Tischdekoration (neben den bunten Gläsern): der Brotkorb mit selbstgemachtem Naan, bestreut mit Schwarzkümmel und grobem Meersalz. Das war dann auch gleich unser „Gruß aus der Küche“ (zusammen mit einem hübschen Päckchen Korianderbutter). Ja, das funktioniert gut. (Auch aufgewärmt zum Frühstück wußte das Fladenbrot am nächsten Tag zu gefallen.)Die eigentliche Vorspeise sollten dann „Kabeljaulaibchen mit Ingwer-Orangen-Karotten-Salat und Mandel-Espuma“ sein – allein, die Espuma verflüchtigte sich sofort zur intensiv-mandeligen Sauce. Sobald nur ein bißchen davon mit auf der Gabel war, erreichte nur deren an Marzipan erinnernder Geschmack den Gaumen. Ohne war’s aber OK, die Trockenheit des Fischs, die Susanne bemerkt haben wollte, wäre mir nicht aufgefallen. (Der Ingwer im Orangen-Karotten-Salat dafür auch nicht.) Zum Fisch (wie zuvor zum „Gedeck“) gab es einen Grünen Veltliner vom Eschenhof Holzer.Der Hauptgang dann Jürgens Königsdisziplin: Curry! Hier als rotes Curry im indischen Stil über einer saftigen Hendlbrust, mit einem Frischkäse-Minz-Nockerl und Basmati-Reis. Zur Dekoration (aber schon auch zum Essen) hatte Jürgen auch noch ein paar Habanero-Flocken auf die Sauce gestreut – für mich gab das dem Curry den letzten Kick. Ganz großes Curry-Kino! Auch der Rote Veltliner (wieder von Holzer) kam damit (für mich überraschend) gut mit.Die Nachspeise war für mich dann leider eine Enttäuschung (das einzige Mal, daß dieser Gang bei unseren Essen jemand wirklich mißlungen ist). Daß das Mango-Soufflé innerhalb von wahrscheinlich nicht einmal zwei Minuten zusammenfiel, hätte mich nicht an sich nicht so gestört. Aber leider fand ich es nicht so wahnsinnig intensiv nach Mango schmeckend – und viel zu feucht (möglicherweise ein Grund für das rasche Zusammenfallen). Das dazu servierte Joghurteis war handwerklich ohne Fehl und Tadel, bot aber dem eher gatschigen Soufflé weder geschmacklich noch texturell kontra. Mir fehlte hier einfach eine knusprige (oder zumindest bißfeste) Komponente!Und dann war es auch schon Zeit für die Kür eines Siegers oder einer Siegerin. Nachdem Barbara krankheitsbedingt diesmal nicht dabei war, konnten wir allerdings die Punktevergabe für das letzte Essen nur leicht irregulär durchführen. Letztlich lief es auf zwei ex aequo-Ränge hinaus:
- Claudia (La Capocuoca) und Jürgen (Goldschwarz)
- Barbara (chefbabe.at) und ich
Ein salomonisches Ergebnis, wie ich finde, und durch die Menükompositionen gedeckt. Im Herbst wollen wir übrigens weitermachen. Ohne Punkte, dafür mit mehr Menschen. Bin schon sehr gespannt!
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