Die Stunde war schon fortgeschritten nach einem üppigen Mahl, der Wein floß, wenn nicht in Strömen, so doch reichlich. Bis er irgendwann nicht mehr floß.
Wer dann die Aufforderung an den für die Beschaffung der Früchte des Rebstocks Zuständigen – er, der Mundschenk, möge doch bitte gefälligst für Nachschub sorgen – aussprach, ist im Dunkel jenes Abend entschwunden. Ob der so Titulierte noch eine Flasche Wein in Reserve hatte, oder ob er sich auf diesen Zuruf stattdessen der Whisky-Sammlung des Gastgebers widmete, entzieht sich ebenfalls meiner Erinnerung. Jedenfalls aber saßen wir nicht lange auf dem Trockenen.
Der „Mundschenk“ wollte mir aber auch in den nächsten Tagen nicht aus dem Kopf. Schon länger hatte ich mit dem Gedanken gespielt, die kulinarischen Abenteuer, die unsere kleine Runde aus Studienzeiten immer wieder zusammenführte, auch abseits einzelner Foreneinträge zu dokumentieren. Und – etwas überraschend – die Domain mundschenk.at war noch nicht vergeben!
Eine Domain ist schnell reserviert, aber bis zum ersten Blog-Eintrag dauert es dann irgendwie doch. Warum sollte jemand ausgerechnet meine Küchenberichte lesen wollen? Food-Blogs gibt es viele, auch in Österreich. Aber die wenigsten davon beschäftigen sich mit modernen Techniken wie sous-vide (oder zumindest schreiben sie nicht darüber). Einzig Eline von Küchentanz ist mir da als Ausnahme bekannt.
Also vielleicht doch ein Grund, meine Beiträge zu lesen? Die schicken Photos werden es eher nicht sein, zumindest was Essen betrifft bin ich dafür leider selten untalentiert. Auch wenn das für ein Food-Blog ein absolutes No-no sein mag – richtig prickelnd sind meine Bilder einfach nicht. Liegt vielleicht daran, daß Kochen, Servieren und Photographieren zumindest eine Tätigkeit zu viel auf einmal ist ;-) Aber vielleicht wird das kollaborativ besser im Lauf der Zeit.
Ah ja, dieses Blog soll dem Titel entsprechend kein Soloauftritt werden. Wer sich aus der Runde wirklich aktiv beteiligen wird, steht noch nicht fest (der Mundschenk etwa mag sein Weinwissen nur indirekt zur Verfügung stellen), aber irgendwer muß ja den Anfang machen.
Nun denn: Guten Appetit!
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