Mit den richtigen Zutaten ist das ein Gericht, dessen Zubereitung keine fünf Minuten benötigt! (OK, für 20 Leute stimmt das nur, wenn man auch die entsprechend großen Töpfe und Pfannen hat und das Wasser schon kocht ;-)) Die Nudeln wurden frisch geschnitten erjagt in La Pasteria im Wiener Servitenviertel (und der feine italienische Käse kam gleich mit)!
Eigentlich waren nur Tagliatelle ai finferli geplant, aber zwei Kilo Steinpilze konnten wir dann auch nicht ausschlagen. Die Eierschwammerl und Steinpilze wurden direkt aus dem feindlichen südlichen Ausland importiert.
Wir hatten übrigens keine ausreichend großen Kochutensilien verfügbar, weswegen wir die Tagliatelle in zwei Tranchen servieren mußten.
Oft geht bled. Da wartet man schon sehnsüchtig auf die schönen Photos vom letzten Festmahl und dann kommen sie ausgerechnet, während man auf Urlaub ist. Nachdem das Wetter nun aber keine Ausreden mehr bietet („Na, ich kann heut keinen Blog-Eintrag schreiben, am Pool könnte der Computer naß werden!“) beginne ich heute mit der ersten Etappe der Italienischen Reise. Ein italienisches Festmahl beginnt natürlich mit dem antipasto. Den sommerlichen Temperaturen Ende Juli angepaßt war das diesmal vitello tonnato.
Kaum ein Gericht bietet sich so sehr für eine Zubereitung sous-vide an, wie vitello tonnato.
Neunzehn Leute sind diesmal angesagt. Also nächsten Samstag. Auch wenn eventuell noch wer kurzfristig ausfällt: Das ist ein neuer Rekord. Und gleichzeitig das Limit. Mehr Menschen zu verköstigen geht indoor privat einfach nicht (außer, es hat jemand gerade ein passendes Penthouse zu verschenken). Zum Glück bin ich für den Abend nicht allein verantwortlich!
Das Motto lautet diesmal „Italienische Reise“ (laut Wetterbericht auch wieder mit den dazu passenden sommerlichen Temperaturen). Die Weinbegleitung hat der Mundschenk noch nicht ausgewählt, das Menü steht aber schon fest:
Vitello tonnato (Piemonte)
Tagliatelle ai finferli (Emilia-Romagna)
Pollo affogato alla Ligure (Liguria)
Sorbetto all’arancia (Sicilia)
Formaggi dalle varie regioni italiane
OK, ich geb’s zu, die strikte Regionalzuordnung ist ein bisserl geschummelt – das pollo wär bei Carluccio eigentlich ein coniglio und in meinem Orangensorbet ist auch ein ganz unsizilianischer Schuß Campari.
Auch diesmal wurde die Weinbegleitung wieder mit der Hilfe von Helmut vom Gallier in Graz ausgewählt (ein herzliches Danke an dieser Stelle). Weißwein zum Fisch war irgendwie klar, aber zumindest die Weine zur Bouillabaisse müssen auch genügend Kraft haben um mit der Würze mitzuhalten.
Die ersten beiden Weine waren sehr schnell gefunden: Zu Scampo und Jakobsmuschel ein Albariño Gundian 2011 aus der Nähe von Santiago de Compostella (Galicien, Spanien). Ein frischer, fruchtiger Wein mit, für spanische Weine, ausgeprägter Säure und wenig Alkohol (12 % vol).
Danach zur Bouillabaisse ein Xarel·lo 2011 von Miquel Pons aus der Gegend von Barcelona (Katalonien, Spanien).
Nachdem nun das Schlafdefizit vom letzten Wochenende halbwegs abgebaut ist (und auch meine Wohnung nur noch ganz leicht nach Fisch riecht, obwohl das Fest ja ganz woanders stattgefunden hat), wird es Zeit für einen kurzen Bericht. Auf eGullet läuft gerade ein hitziger Thread über People who just can’t get a meal ready on time und ich überlege, ob das für uns auch gelten würde. Ich meine, nur weil die Nachspeise selten vor Mitternacht serviert wird, sind wir doch nicht unpünktlich?
Die Weinhauerin und ich haben uns letzten Freitag schon zu Mittag getroffen, um Edelfische für den Hauptgang zu besorgen. Angenehmerweise haben uns die Leute von Eishken Estate gleich die ausgesuchten Exemplare (je nachdem) entschuppt oder gehäutet und filetiert.
Den folgenden Eintrag habe ich kurz nach 16 Uhr begonnen, aber erst jetzt fertiggestellt. Wir sind mittlerweile nicht mehr vollkommen fahrtauglich, aber wohlgemut bei der Zubereitung des Desserts. Von ca. 8 Litern Bouillabaisse ist bei 13 Esserinnen und Essern ein knapper Liter übrig geblieben. :)
So, langsam wird die Zeit knapper: Um 18 Uhr sollen die Gäste kommen, wir sind aber noch nicht am Ort des Gelages eingetroffen. Im Moment warten wir gerade darauf, daß die zweimal gekochten Jakobsmuscheln nach dem ersten Durchgang im Eisbad auskühlen. Gleichzeitig sollten die Scampi für die Vorspeise auftauen.